Ausbau des Düsseldorfer Airport Leere Stuhlreihen bei Flughafen-Anhörung

Düsseldorf · 41.000 Bürger hatten sich an Unterschriftenlisten gegen die höheren Kapazitäten am Flughafen Düsseldorf beteiligt oder sogar eigene Briefe geschrieben. Doch der von vielen erwartete große Andrang zu der Anhörung ist ausgeblieben.

 Anderhalb Stunden nach Beginn der Anhörung war die Halle noch immer extrem leer.

Anderhalb Stunden nach Beginn der Anhörung war die Halle noch immer extrem leer.

Foto: Kowalewsky/rk

Insgesamt zählte die Bezirksregierung rund 210 Gäste bei der Anhörung. Zieht man davon die knapp 20 Journalisten sowie 55 Vertreter von Kommunen und anderen staatlichen Organisationen ab, bleiben nur 135 "normale" Bürger und Vertreter von Bürgerinitiativen als Gäste übrig. Dazu zählen auch Gutachter der Bürgerinitiativen. Außerdem saßen auf dem Podium knapp 20 Manager und Gutachter des Flughafens, um auf Einwände einzugehen.

 Mitglieder des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" sitzen in Düsseldorf in der Messehalle. Gegner und Befürworter eines Ausbaus des Flughafens treffen dort aufeinander.

Mitglieder des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" sitzen in Düsseldorf in der Messehalle. Gegner und Befürworter eines Ausbaus des Flughafens treffen dort aufeinander.

Foto: dpa, mg fdt

Auf der rund 40 Zentimeter hohen Bühne saßen ihnen etwa 20 Manager und Experten des Airports gegenüber, die befragt werden sollten. Eigentlich hatten alle Beteiligten mit einem großen Zulauf bei dem Streitthema gerechnet. Es geht um die Pläne zum Ausbau des Düsseldorfer Airports.

Christoph Lange, Sprecher der Bürgerinitiativen gegen Fluglärm, erklärte in seinem Redebeitrag, eine Einigung der Initiativen und Unternehmen sei zumindest teilweise möglich. So halte er es für sinnvoll, wenn der Airport die beantragte höhere Flexiblität beim Rauf- und Runterfahren seiner Kapazitäten erhalte, damit er Verspätungen besser abbauen könne. Dass der Airport insgesamt die Zahl der Flüge erhöhen dürfe, lehne er ab.

Auch Werner Kindsmüller, der die Initiative "Kaarster gegen Fluglärm" vertritt, wetterte gegen die Ausbaupläne: Der größte Teil des prognostizierten Wachstums werde entstehen, weil Verkehr von kleineren Flughäfen wie Weeze oder Paderborn weggelockt würde. NRW solle also vielmehr die Regionalflughäfen stärken und den Ausbau in Düsseldorf ablehnen. Dafür gab es Beifall.

Flughafenchef Thomas Schnalke sagte, dass die höheren Kapazitäten der Allgemeinheit und der Wirtschaft in NRW nützen würden. Diese Argumentation ist nötig, weil das NRW-Verkehrsministerium bei der Entscheidung über das Vorhaben vorrangig abwägen muss, ob mehr Fluglärm akzeptabel ist, um der Gesellschaft als Ganzem zu nützen.

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