Derendorf Leser finden „Baumhaus“ gut

Düsseldorf · Am Freitag wird sich die Bezirksvertretung 1 mit dem elfgeschossigen "Baumhaus" befassen und sich vermutlich mehrheitlich kritisch zu dem Wohnhochhaus äußern, das als Tor zum früheren Ulanenkasernen-Gelände an der Ulmenstraße in Derendorf entstehen soll.

 Das Baumhaus soll etwa 16 Meter weiter westlich als zunächst geplant gebaut werden.

Das Baumhaus soll etwa 16 Meter weiter westlich als zunächst geplant gebaut werden.

Foto: Prof. Petzinka/EHRICHarchitekten und THS Nordstern Gesellschaft

Der RP-Bericht über das von dem Architekten Karl-Heinz Petzinka entworfene Gebäude, das mit Bäumen und monumentale Statuen in der Fassade zu einem Markenzeichen des neuen Kreativviertels werden soll, ist im Internet auf großes Interesse gestoßen. Anders als bei den Bezirkspolitikern waren die Reaktionen der Leser überwiegend positiv.

Bert Grönheim aus Düsseldorf-Friedrichstadt etwa findet die "Idee genial". Das Projekt sollte seiner Ansicht nach unbedingt eine Chance kriegen. "Mich erinnert es an das so genannte Hundertwasser-Haus, das auch heftig umstritten war und zum Erfolg wurde." Das Umfeld am kreativen Zentrum von Düsseldorf stimme. "Endlich mal kein Gebäude, das aussieht wie aus dem Lego-Baukasten", betont Grönheim.

Lutz Reinhardt (Bilk) stimmt dem zu. Das "Baumhaus" sei etwas anderes "als die ewig verglaste Parkhaus-Architektur". Das Hundertwasser-Beispiel sei richtig. "Auch gegen das Stadttor und die schrägen Gehry-Häuser gab's damals Proteste", so Reinhardt, "heute sind sie internationale Hingucker der Stadt — auch für uns Düsseldorfer".

Auch jenseits der Stadtgrenzen beobachtet man, was in Düsseldorf architektonisch debattiert wird. "Warum gehen die Beteiligten immer gleich so spießig mit einer neuen Idee um?", fragt Stefan Braun aus Kaarst. "Da will mal jemand was anderes als eine 08/15-Mietskaserne in die Wohngegend stellen, und gleich geht das Gezeter los."

Giacomo Marotta aus Duisburg gefallen die "pseudo-ägyptischen Statuen, hat was Monumentales". Weniger gefallen ihm die Bäume. Reaktionen kommen sogar aus Westfalen: "Der Entwurf hat mich sofort angesprochen, außergewöhnlich — ein echter Hingucker", schreibt Günter Dieker aus Nottuln. Das sei was für den Düsseldorfer Norden.

(RP)
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