Tausendfüßler in Düsseldorf Leser streiten über die Abrisspläne

Düsseldorf · Der Tausendfüßler muss weichen. Am 25. Februar sollen voraussichtlich die Abrissarbeiten an der Hochstraße beginnen. Nach dem RP-Interview mit Architektin Ursula Ringleben wird das Thema von RP-Online-Lesern heiß diskutiert.

Der Zeitplan für den Abriss des Tausendfüßlers
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Der Zeitplan für den Abriss des Tausendfüßlers

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Foto: Katharina Maaßen

Der Tausendfüßler muss weichen. Am 25. Februar sollen voraussichtlich die Abrissarbeiten an der Hochstraße beginnen. Nach dem RP-Interview mit Architektin Ursula Ringleben wird das Thema von RP-Online-Lesern heiß diskutiert.

Die Architektin äußerte sich verständnislos über den Abriss. Sie findet, dass das Projekt städteplanerisch undurchdacht und der geplante Tunnel zu teuer sei. So erklärt sie: "Der Tausendfüßler ist eine Kennmarke von Düsseldorf." Auch ein RP-Online-Leser, der sich Kaffeetrinker nennt, ist dieser Meinung: "Die gute Frau hat Recht, die Stadt verliert einen weiteren Teil ihrer Kennmarken, ähnlich wie schon beim Arag-Stufenhaus am Mörsenbroicher Ei."

"Kaum ein Bürger wird dem Tausendfüßler nachweinen"

Andere finden, dass der Tausendfüßler sich überlebt hat und nicht mehr in unsere Zeit passt. Machiavelli76 erklärt, der Denkmalschutz werde bei Zweckgebäuden wie dem Tausendfüßler übertrieben: "Eine Brücke, eine Hochstraße, ein Bürogebäude werden in der Zeit ihrer Entstehung zu einem bestimmten Zweck errichtet. Solange es diesen Zweck erfüllt und es wirtschaftlich Sinn macht ds Bauwerk zu erhalten, dann lässt man es stehen, sollte sich dies zum Beispiel wegen neuer Verkehrsentwicklung ändern, dann muss es halt abgerissen werden und Platz für etwas Neues schaffen."

Ähnlicher Meinung ist Nutzer Dreiberg: "Ich bin sicher, dass kaum ein Bürger dem Tausendfüßler nachweinen wird, sobald die Qualität der neuen Stadträume und Architekturen fertiggestellt sein wird und erlebt werden kann."

Gerade bei diesen Plänen sind andere skeptisch, wie mike75075: "Der Kö-Bogen zerstört den Parkcharakter des Hofgartens. Man sollte sich mal den Central Park in New York zu herzen nehmen. Bei Grundstückspreisen, die ins schier unermessliche gehen bleibt jeder Quadratmeter dieses Parks unantastbar." Und ein user namens Ideologiefreiheit bedauert: "Im Tunnel sieht man von unserer Stadt nichts. Nur Schilder und Beton."

Andere Leser sind der Ansicht, dass der Tausendfüßler für mehr stehe als seinen praktischen Nutzen. Stadtmensch blickt mit etwas Wehmut auf die 1960er zurück: "Der Tausendfüßler steht für einen ungestümen Drang nach einem besseren Leben. Bei seiner Eröffnung fuhr man noch unbekümmert ohne Sicherheitsgurt und der linke Außenspiegel hatte die Größe einer Glasscherbe."

(ila)
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