Düsseldorf-Süd Letztes SG-Aufgebot ausgekontert

Düsseldorf-Süd · Der A-Kreisligist verliert 0:3. Allerdings standen Trainer René Merken nur elf Spieler zur Verfügung. Gegner Lierenfeld ging hart und unfair zur Sache, was der Schiedsrichter selten ahndete.

 Kapitän Dennis Kronenberg (li, SG Benrath-Hassels) gab der Hasseler Hintermannaschaft bis zu seiner Auswechselung Ruhe und Stabilität.

Kapitän Dennis Kronenberg (li, SG Benrath-Hassels) gab der Hasseler Hintermannaschaft bis zu seiner Auswechselung Ruhe und Stabilität.

Foto: Günter von Ameln

Das war nicht das, was Trainer René Merken vom Kreisliga-A-Vertreter SG Benrath-Hassels beim 0:3 (0:0) seiner Fußballer im Testspiel beim DSV 04 II (Kreisliga B) sehen wollte. Allerdings relativierte der SG-Coach schon vor dem Anpfiff die Bedeutung der Partie: "Das ist für uns eine weitere Trainingseinheit mit Wettspiel-Charakter. Schließlich habe ich nur elf gesunde Spieler dabei und kann nicht auswechseln."

Wobei die Lierenfelder das Spiel mit großem Ehrgeiz und noch größerer Härte angingen, was dem Team des Kreisliga-A-Vertreters aus dem Düsseldorfer Süden im vierten Test der Woche nicht behagte. Zumal der Schiedsrichter das von einigen der Platzherren-Kickern getätigte ständige Treten von hinten in die Hacken des Gegenspielers nur ganz selten ahndete. So gesehen war die Art, in der die Gäste das hinnahmen, bewundernswert.

Begonnen hatte die Partie auf dem Kunstrasenplatz an der Wilhelm-Heinrich-Straße mit einer Großchance der Platzherren, die die einzige Unsicherheit des für Stammkeeper Thorsten Pyka eingesprungenen Dirk Nöhring jedoch nicht nutzen. Danach wurde der 35-jährige Altherren-Torwart der SG mit zunehmender Spieldauer immer besser und verhinderte einige Großchancen der Lierenfelder.

Die Merken-Elf legte ihre anfängliche Lethargie nach zehn Minuten ab und war das spielerisch klar bessere Team, hatte viel mehr Ballbesitz und zeigte einige gute Kombinationen. Doch ohne Torjäger Pasquale Rizelli, den Neuzugang Ali El Aissati nicht ersetzen konnte, fehlte den SG-Kickern zu oft die Torgefährlichkeit. Wenn doch der stark aufspielende Patrick Trautner, Aissati, Frank Steinhoff, Sascha Hermanns oder einer ihrer Kollegen aufs DSV-Tor schossen, erwies sich der Lierenfelder Torwart als Meister seines Fachs. So gingen beide Mannschaften am Ende torlos in die Pause. Nach dem Wechsel fielen Tore. Jedoch nicht für die weiter spielbestimmenden Gäste, sondern für die hervorragend konternden Hausherren. So traf Hazim Muharemovic (48.) nach einer SG-Ecke, weil die Defensive des A-Kreisligisten nicht auf die Warnungen ihres überragenden Abwehrchefs Dennis Kronenberg hörte, zu weit aufrückte und überlaufen wurde.

Als SG-Kapitän Kronenberg wegen seiner Leistenbeschwerden das Spielfeld verließ (58.), nutzten die DSV-Fußballer ihre Überzahl zu weiteren gefährlichen Kontern. Und erzielten so zwei weitere Treffer, beide durch den pfeilschnellen Japaner Yoshi (70., 82.). Zum 2:0 traf der Linksaußen nach einem Freistoß (70.), zum 3:0 (82.) nach einem Sololauf. Wobei die SG selbst in Unterzahl weiter den Ton angab, aber nicht in Tore ummünzte.

Trainer René Merken nahm die Niederlage äußerlich gelassen und bilanzierte angesichts von zehn (!) wegen Verletzung oder Urlaub fehlenden Akteure sachlich: "Der DSV hat Tore geschossen, wir nicht. Also hat der DSV verdient gewonnen." Dass ihm die Gangart der Lierenfelder nicht gefallen hatte, begründete Merken ebenso ruhig: "Es war ein Test-, kein Punktspiel. Dass der Schiedsrichter das Treten in die Hacken nicht geahndet hat, war ärgerlich. So bin ich froh, dass sich niemand von uns verletzt hat."

Darauf, dass Kingsley Annonting, Sascha Hofrath, Necati Ergül, Denis Idrizi, Rachid Mohya, Pasquale Rizelli, Tim Würde, Dennis Boateng Marko Schulte und Patrick Pitzer bald ins Geschehen eingreifen, setzt Merken nun viele seiner Hoffnungen. Er glaubt fest daran, "dass dann eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz steht. Vor allem, wenn die mal eingespielt ist."

Neuzugang Dennis Kronenberg, der zuletzt beim VfL Benrath in der Landesliga kickte und auch beim SV Wersten kein Unbekannter ist, war nachdenklich: "Vielleicht war es angesichts unserer Spielerdecke zu viel, vier Spiele in einer Woche zu absolvieren."

Eine Ansicht, auf die Coach Merken etwas gibt. "Möglich, dass wir eine der Begegnungen, die wir für diese Woche Freitag und Sonntag abgemacht haben, ausfallen lassen. In dieser Woche steigt Tim Würde ins Training ein, dann kommen weitere Rückkehrer. Ich will einen einstelligen Tabellenplatz."

SG Benrath-Hassels: Nöhring, Motak, Kronenberg, Fikltschenko, Oehlschlägel - Serville, Steinhoff - Trautner - Hermanns, Bahri - El Aissati.

(RP)
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