Düsseldorf Liebfrauenkirche: Sanierung dauert länger

Düsseldorf · Bei der Erneuerung des Daches wurden Schäden an der Fassade entdeckt. Das Mauerwerk ist feucht geworden.

 Die Liebfrauenkirche bleibt wegen Sanierungsarbeiten weiter eingerüstet. Nur die Planen sollen in Kürze entfernt werden.

Die Liebfrauenkirche bleibt wegen Sanierungsarbeiten weiter eingerüstet. Nur die Planen sollen in Kürze entfernt werden.

Foto: Andreas Bretz

Das Turmdach der Liebfrauenkirche ist mit Schiefer neu gedeckt, der Hahn auf der Spitze frisch vergoldet und strahlend neu. Aber das Gerüst an der katholischen Kirche wird weiterhin aufgebaut sein. Denn eine umfassende Sanierung des Mauerwerks ist nötig. "Die Schäden wurden erst bei den Dacharbeiten von Turm- und Seitenschiffen entdeckt, als von dem Gerüst aus die Mauern genau in Augenschein genommen werden konnten", sagt Architekt Wolfgang Brechbühl, der die Sanierungsarbeiten leitet.

Bei dieser Untersuchung wurde die Ursache für die Nässe in den Mauern entdeckt, so Brechbühl: "Ein Gutachter hat festgestellt, dass von oben, von der Traufe aus, Wasser in das Mauerwerk eindringt." Ein Grund: Die Steine der äußeren Fassade wurden bei der Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg nur aufgeklebt und nicht verankert. Es sind Spalten zwischen der Steinverkleidung und dem tragenden Mauern entstanden, durch die Wasser eindringt. Die geringe Qualität der Bauausführung ist für Brechbühl nicht verwunderlich, weil der Wiederaufbau schnell gehen musste und gute Materialien fehlten.

Die Riemchen müssen insgesamt fest mit den Mauern verbunden werden, so der Architekt. Gleichzeitig werden Risse, die sich im Lauf der Jahrzehnte gebildet haben, geschlossen. Danach wird die gesamte Außenwand mit Mörtel eingeschlämmt, um die Fugen dicht zu machen. Aufwendig ist dabei die Bearbeitung der Natursteine, die in der Fassade eingelassen sind. Sie müssen alle neu verfugt werden.

Zurzeit wird an der Kirchenfassade nicht gearbeitet. Denn die einzelnen Schritte der Arbeiten stehen noch nicht fest. Nachdem das Gutachten fertiggestellt wurde, laufen jetzt die Ausschreibungen für die Sanierung, so Brechbühl. Die Restaurierung werde sich wohl über viele Monate hinziehen.

Ein Trost für die Kirchengemeinde: Zumindest das Innere des Gotteshauses wird durch die Bauarbeiten so gut wie nicht beeinträchtigt, die Gottesdienste können in gewohnter Form gefeiert werden. "Die Baustelle außen an der Kirche müssen wir eben hinnehmen, daran ist nichts zu ändern", sagt Pfarrvikar Benedikt Bünnagel. Immerhin wird der Kirchturm bald wieder besser sichtbar sein. Denn die Plane im oberen Bereich wird in Kürze abgenommen, weil sie nicht mehr nötig ist, so Brechbühl. Dann ist der Blick auf den Turm kaum noch verstellt.

(RP)
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