Rheinbahn versteigert Schilder Lieblingshaltestelle aus Düsseldorf zu verkaufen

Düsseldorf · Die Rheinbahn versteigerte am Steinberg am Wochenende 400 ausgemusterte Schilder. Die beliebtesten Schilder gab es zu einem Startgebot von 20 Euro.

 Dennis Fechner aus Leverkusen erstand dieses Schild für 20 Euro. Es erinnert ihn an seine Studentenzeit.

Dennis Fechner aus Leverkusen erstand dieses Schild für 20 Euro. Es erinnert ihn an seine Studentenzeit.

Foto: Anne Orthen

Rund 3900 Haltestellenschilder gibt es im Rheinbahn-Gebiet, 400 davon musste die Rheinbahn mit dem Start der Wehrhahn-Linie und den damit verbundenden Veränderungen austauschen. Doch die alten Schilder kamen nicht auf den Müll - zum Tag des Offenen Denkmals ließen sie sich gestern zugunsten von "Linie D" zum Preis von 20 Euro pro Stück erwerben, die beliebtesten Schilder zu einem Startgebot von 20 Euro ersteigern. "Schon seit Februar haben wir viele Anfragen bekommen, was denn mit den alten Haltestellenschildern passiert", sagt Oliver Schmidt von der Unternehmenskommunikation. So verwunderte es nicht, dass die Schilder heiß begehrt waren: Rund 200 Besucher hatten sich vor dem historischen Betriebshof "Am Steinberg" versammelt, als der um 11 Uhr öffnete.

Die meisten hatten es auf ein bestimmtes Schild abgesehen, an dem ihre Erinnerungen hängen. So auch Dominik Korthaus, der die Tafel zur Haltestelle "Am Südfriedhof" ergatterte. "An dieser Haltestelle lag meine Berufsschule, die ich jetzt abgeschlossen habe. Das Schild soll eine Erinnerung an diese Zeit sein", sagte er. Das rund 23 Kilogramm schwere Schild transportiert er stilecht mit der Straßenbahn nach Hause. Besonders beliebt waren auch Schilder von Haltestellen, die der Umstellung auf die Wehrhahn-Linie zum Opfer gefallen sind und nicht mehr existieren. "Die Haltestelle Jan-Wellem-Platz heißt jetzt Schadowstraße. Deshalb wollte ich das Schild unbedingt als Andenken haben", saget Christian Szopinski, der den Bahnsteig 5 des ehemaligen Innenstadt-Halts bei der Auktion ergattern konnte.

Ebenso freute sich Tanja Dahms über einen echten Düsseldorfer Klassiker: Sie ersteigerte spontan die "Heinrich-Heine-Allee". "Ich wollte einen Ort haben, der auch in Zukunft noch von Bedeutung bleibt. Jeder in Düsseldorf kennt schließlich diese Haltestelle."

Wer die Auktion gestern verpasst hat oder seine ganz persönliche Haltestelle nicht finden konnte, darf auf das nächste Jahr hoffen: Sobald der Streit um das Design der neuen Schilder beigelegt ist und die übrigen 3500 Tafeln ausgetauscht sind, sollen auch die unter den Hammer kommen.

(RP)
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