Düsseldorf Lieblingskennzeichen: D - EG

Düsseldorf · Wer in der Landeshauptstadt ein Kennzeichen für ein Auto aussucht, wählt besonders häufig die Buchstaben des Eishockeyclubs und D-US. Bei den Ziffern sind vor allem Schnapszahlen angesagt. Es gibt auch eine Liste verbotener Kombinationen.

 In der Schilderwerkstatt der Werkstatt für angepasste Arbeit am Höher Weg bedient Mitarbeiter Marc Pfaff eine Maschine, an der die Wunschkennzeichen der Düsseldorfer gefertigt werden.

In der Schilderwerkstatt der Werkstatt für angepasste Arbeit am Höher Weg bedient Mitarbeiter Marc Pfaff eine Maschine, an der die Wunschkennzeichen der Düsseldorfer gefertigt werden.

Foto: RP, Andreas Bretz

Die Wahl des Kennzeichens ist für manche Autohalter noch wichtiger als der Kauf des Wagens. Sollen die eigenen Initialen auf das Schild? Oder doch eher die Abkürzung des Lieblingsfußballvereins samt Geburtsjahr? Seit 2005 können die Düsseldorfer bequem im Internet überprüfen, ob ihr Wunschkennzeichen noch frei oder bereits vergeben ist. Ein Angebot, das rege genutzt wird. "Bei mehr als der Hälfte der Kfz-Neuzulassungen wählen Bürger ein Wunschkennzeichen", sagt Martin Oehms, Leiter der Zulassungsbehörde.

Lokalpatriotismus am Auto

Mit seinem Blechschild zeigt der Düsseldorfer vor allem Lokalpatriotismus. So zählt D-EG laut Auskunft der Stadt zu den meistgewählten Buchstabenkombinationen in Düsseldorf. Auf den Straßen ist nicht nur besonders häufig das Kürzel des Eishockeyvereins DEG Metro Stars zu sehen, sondern auch der internationale Flughafen-Code für den Airport der Landeshauptstadt: D-US. Neben den Kombinationen D-EG und D-US stehen besonders gleiche Buchstaben, wie D-XX oder D-DD, hoch im Kurs. Ähnlich ist es bei den Zahlen. Alle Kombinationen, die aus derselben Ziffer bestehen — also von 11 bis 9999 — werden von Bürgern am häufigsten gewählt.

Dass die Kombination D-US oft auf den Straßen zu sehen ist, liegt nicht zuletzt an der Stadtverwaltung Düsseldorf. Sie hat den Kennzeichenbereich D-US 2000 bis 2999 für die eigene Fahrzeugflotte reserviert. Dies geht auf die am 1. März 2007 in Kraft getretene, so genannte Fahrzeugzulassungsverordnung, zurück. Laut dieser Verordnung dürfen kommunale Dienstfahrzeuge nicht mehr unter die Kategorie "Behördenkennzeichen" fallen. Bei dieser Form der Kennzeichen folgt auf D eine ein- bis fünfstellige Zahl. Die Behördenkennzeichen sind seit vier Jahren ein Auslaufmodell, neue Wagen im städtischen Fuhrpark bekommen seitdem die D-US-Kennung. Der Dienstwagen von Oberbürgermeister Dirk Elbers hat hingegen das Kennzeichen D-OB.

Messe fährt mit D-MD

Auch Tochterunternehmen der Stadt haben eigene Kennzeichenbereiche. So sind Awista-Fahrzeuge mit D-AW unterwegs, die Autos der Messe sind an D-MD zu erkennen. Die Möglichkeit, bestimmte Bereiche blocken zu lassen, nutzen auch Unternehmen der Stadt. "Grundsätzlich kann jedermann bei Bedarf, entsprechend den zuzulassenden Fahrzeugen, Blöcke reservieren lassen", erklärt Thomas Schröder, Leiter des Amts für Einwohnerwesen.

Doch bei der Wahl des Wunschkennzeichens gibt es auch Grenzen, längst nicht alles ist erlaubt. Bestimmte Buchstabenkombination, die für extremistische Ansichten stehen, sind durch einen Erlass des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes NRW verboten. Dazu gehören D-NS, D-KZ, D-SS, D-SA, D-HJ, D-VU und D-KP.

Angst, dass bestimmte Buchstabenkombinationen mittelfristig komplett vergeben sind, muss aber niemand haben, erklärt Martin Oehms. "Von den meisten Varian-ten sind 2000 bis 3000 vergeben. Bei fast 10 000 Kombinationen gibt es noch viele Wahlmöglichkeiten."

(RP)
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