Düsseldorf Linksabbieger-Falle am Wehrhahn

Düsseldorf · Dass es an der Kreuzung Am Wehrhahn/Worringer Straße nach dem Start der neuen U-Bahn noch keinen schlimmen Unfall gegeben hat, ist Glück. Viele Autofahrer biegen dort wie früher Richtung Bahnhof ab. Dies ist nun verboten.

An der Kreuzung Am Wehrhahn/Worringer Straße wird seit Wochen weiterhin nach links abgebogen - sogar in zwei Reihen. Dies ist nun verboten, hinter der U-Bahn-Rampe ist ein U-Turn angelegt worden.

An der Kreuzung Am Wehrhahn/Worringer Straße wird seit Wochen weiterhin nach links abgebogen - sogar in zwei Reihen. Dies ist nun verboten, hinter der U-Bahn-Rampe ist ein U-Turn angelegt worden.

Foto: Andreas Endermann

Die große Kreuzung am Übergang zwischen Grafenberger Allee und Wehrhahn ist unübersichtlich und jetzt noch ein Stück mehr Baustelle. Immer wieder sind Autofahrer zu beobachten, die sich in die Kreuzung hineintasten und dann in die Worringer Straße abbiegen. Dies ist doppelt gefährlich, denn nicht nur der Gegenverkehr kann für Probleme sorgen - wer so abbiegt, geht auf Konfrontationskurs mit den Straßenbahnen, die dort jetzt freie Fahrt haben, diese Möglichkeit auch nutzen und mit lautem Gebimmel durchsetzen wollen. Dass es nur ein paar Meter weiter jetzt für Autos die neue Möglichkeit zum U-Turn gibt, haben die meisten noch nicht mitbekommen.

Die Linksabbiegemöglichkeit gab es an dieser Stelle für Jahrzehnte. Jetzt ist sie gestrichen worden, damit die Bahnen schneller durchkommen und nicht hinter wartenden Autos anstehen muss. Das Vorhaben ist für die Linien U71, U72, U73 und U83 auch mit optimierten Ampelschaltungen zum Erfolg geführt worden. Laut Rheinbahn-Chef Michael Clausecker ist die Zeitersparnis enorm: Nimmt man die Strecke Schlüterstraße bis Heinrich-Heine-Allee, braucht die Bahn statt 15 nun zehn Minuten. "Das ist enorm."

Die Linksabbieger-Falle ist aber längst zur Gefahr geworden. "Unsere Fahrer melden immer wieder, dass sie durch Autos zum Abbremsen gezwungen werden und auch brenzlige Situationen entstehen", sagt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Zum Glück sei es noch nicht zum Unfall gekommen, auch gebe es durch die Abbieger keine Verspätungen.

Das städtische Nahverkehrs-Unternehmen hat die Problemkreuzung an Stadtverwaltung und Polizei gemeldet. "Der Umstand ist bekannt, wir haben mit der Stadt dafür gesorgt, dass eine Info-Tafel versetzt wird", so Polizeisprecherin Anja Kynast. Auch hätten Polizeistreifen die wilden Abbieger im Blick, es würden Verwarngelder eingefordert. Zehn Euro sind dann zu zahlen.

Die Beschilderung scheint das Hauptproblem zu sein. Auf der Wehrhahn-Brücke ist die Linksabbiegemöglichkeit auf einer Hinweistafel mit drei Möglichkeiten eher improvisiert durchgestrichen. Zumindest hat man nun ein Schild, dass ohne weitere Erklärung schematisch auf den U-Turn hinweist, direkt in den Kreuzungsbereich gestellt - auf eine weitere Spur, die jetzt zusätzlich gesperrt wurde. Aber auch dies hält die Autofahrer mit "Linksdrall" nicht ab. Darunter sind auch viele Ortsfremde, die zum Beispiel vom Mörsenbroicher Ei kommen, aber die Toulouser Allee noch nicht entdeckt haben. Von dort aus kann man problemlos über die Kreuzung in die Worringer Straße hineinfahren.

Im Amt für Verkehrsmanagement geht man von Anfangsproblemen aus, die sich mit der Zeit erledigen. Um unnötige Gefahren auszuschließen, will Amtsvize Holger Odenthal heute in der Leitungsrunde über bessere Schilder sprechen.

(ujr)
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