Tausendfüßler „Lott stonn“ feiert 50 Jahre Tausendfüßler

Düsseldorf · 50 Jahre Tausendfüßler - für alle die, die gegen den Abriss der Hochstraße in der City sind, ein Anlass für den Erhalt zu demonstrieren. Der Regen verhinderte allerdings eine größere Geburtstagsparty.

 Gegen Abriss: Thomas Beucker (l.) und Andreas Blomen (Lot stonn).

Gegen Abriss: Thomas Beucker (l.) und Andreas Blomen (Lot stonn).

Foto: Bretz, Andreas

Eine Band spielte und die Freunde des Tausendfüßlers von der Initiative "Lott stonn" verteilten falsche 1000-Euro-Scheine mit dem Aufdruck "denkmal". Sie hatten sich die Mühe gemacht, Informationen über echte Tausendfüßler zu verbreiten. Und auch einen neuen Namen fanden sie für ihn: "Bucki" - weil er seit 50 Jahren ohne Probleme den Autoverkehr buckelt. Ursprünglich hieß das 670 Meter Bauwerk "Jan Wellem Hochstraße". Die Düsseldorfer gaben ihm bald den Namen Tausendfüßler. Bis heute hält sich die Bezeichnung.

Aus Gründen der Stadtgestaltung und nicht etwa aus wirtschaftlichen Gründen hatten damals Gutachter den Bau der Hochstraße empfohlen, eine Tunnellösung abgelehnt, heißt es bei "Lott stonn". Später wurde der Tausendfüßler als Zeugnis der Architektur der 60er Jahre unter Denkmalschutz gestellt. Heftig diskutiert wurde beim "Geburtstag" wieder einmal über das Für und Wider eines Abrisses. Peter Rampach, einer der Beteiligten: "Der Tausendfüßler müsste auf jeden Fall saniert werden. Aber die Kosten dafür sind enorm hoch." Dagegen ein Mitglied von "Lott stonn": "Der Tausendfüßler, der mit Schauspielhaus und Dreischeibenhaus eine architektonische Einheit bildet, ist stabil, hält noch einige Jahrzehnte." Eine junge Frau: "Wozu der wahnsinnig teure Tunnel? Der Hofgarten wächst ja wegen der verbleibenden Straßenbahnen ohnehin nicht zusammen" Einig waren sich aber viele darüber, dass, falls die Hochstraße stehenbleiben sollte, sie auf jeden Fall äußerlich saniert werden müsste.

( (wber))
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