Düsseldorf Luisen-Gymnasium soll an die Völklinger Straße ziehen

Düsseldorf · Die Schulleitung sieht den von der Stadt vorgeschlagenen Umzug als Chance für eine Modernisierung. Das Gebäude an der Bastionstraße ist 110 Jahre alt. In Unterbilk soll es vier Klassen pro Jahrgang geben.

 Eine Schule mit langer Tradition: das Luisen-Gymnasium an der Bastionstraße.

Eine Schule mit langer Tradition: das Luisen-Gymnasium an der Bastionstraße.

Foto: Andreas Bretz

Die Pläne der Stadt, in Unterbilk einen neuen Gymnasial-Standort zu errichten (wir berichteten), nehmen konkrete Formen an. Nach Informationen unserer Redaktion könnte das traditionsreiche Luisen-Gymnasium in einigen Jahren dorthin ziehen. Die wichtigsten Fakten und Hintergründe im Überblick.

Was spricht für einen Umzug? In dem Altbau aus dem Jahr 1907 ist es zu eng. Viele Fachräume gelten als veraltet. Außerdem gibt es für die rund 670 Schüler zu wenig Außenflächen. Probleme bereitet auch der Sportunterricht. "Wir pendeln häufiger in die Arena, aber befriedigend ist die Situation nicht", sagt Gabriele Patten. Die kommissarische Schulleiterin steht dem Vorschlag aus dem Rathaus positiv gegenüber. "Natürlich hängt das Herz an der Geschichte dieses Hauses, aber unter dem Strich bietet ein Umzug mehr Chancen als Risiken. Er würde für uns einen erheblichen Modernisierungsschub bedeuten."

Was sagt die Stadt? Schuldezernent Burkhard Hintzsche bestätigt den Vorschlag: "Wir sind aber ganz am Anfang eines Diskussionsprozesses." Die Verlegung des Gymnasiums hält er aus mehreren Gründen für sinnvoll. Zum einen sei der Sanierungsstau an der Bastionstraße enorm. "Es macht Sinn, das Geld in einen zeitgemäßen Neubau zu investieren." Zum anderen drohe nach der vom Land geplanten Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G 9) akute Raumnot. "Anbauten kommen dort mangels Fläche nicht infrage, es liefe nach einer solchen Umstellung möglicherweise auf eine Dependance an einem ganz anderen Standort hinaus", sagt der städtische Spitzenbeamte.

Schafft die Stadt mit dem Neubau ausreichend neue Kapazitäten? Nein. Zwar soll das Luisen-Gymnasium um einen Zug wachsen. Doch das wird mit Blick auf die gesamte Stadt nicht reichen - ungeachtet der Neugründung an der Schmiedestraße und den Plänen, in Grafental ein weiteres Gymnasium zu schaffen. "Mindestens einen weiteren Gymnasial-Standort werden wir benötigen", sagt Hintzsche. Wo das sein könnte, dazu gebe es keinerlei Vorüberlegung. In der City und im Speckgürtel darum herum, sieht der Dezernent aber "keine auf der Hand liegende Möglichkeit".

Warum schafft die Stadt an der Völklinger Straße nicht ein zusätzliches Gymnasium? Bliebe das Luisen-Gymnasium, wo es ist, käme der Neubau "on top". Das würde beim Gymnasial-Bedarf mehr Druck aus dem Kessel nehmen. Trotzdem will die Stadt den Umzug. "Das Beispiel Schmiedestraße hat gezeigt, dass neue Standorte besser angenommen werden, wenn sie mit einem Kollegium und einem Konzept ins Rennen gehen", sagt Hintzsche.

(jj)
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