Düsseldorf Mahnwache fürs Kantholz-Opfer

Düsseldorf · Sie wollten dem Toten ein Gesicht geben. Deshalb haben sich rund 100 Mitarbeiter des Sprinter-Werks und Angehörige von Massimo L. an der Station "An der Piwipp" in Unterrath zu einer Mahnwache getroffen, dort Kerzen angezündet, Blumen niedergelegt und schweigend des Toten gedacht.

 Die Mitarbeiter des Mercedes-Sprinter-Werks gedachten des Toten an der Straßenbahn-Haltestelle „An der Piwipp“.

Die Mitarbeiter des Mercedes-Sprinter-Werks gedachten des Toten an der Straßenbahn-Haltestelle „An der Piwipp“.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Der Andrang war so groß, dass die Teilnehmer neben der Haltestelle auch Teile der Straße füllten. Für die Mahnwache wählten sie die Uhrzeit, zu der Massimo L. vor gut zwei Wochen so schwer verletzt wurde, dass er wenige Tage später im Krankenhaus starb.

Düsseldorf: Mahnwache fürs Kantholz-Opfer
Foto: Andreas bretz

Der 44-Jährige, der mit seiner Lebensgefährtin und Stieftochter in Flingern gelebt hatte, war am Abend des 4. Oktober in einer Straßenbahn der Linie 707 mit Jugendlichen in Streit geraten. Die Auseinandersetzung eskalierte so, dass einer der Jugendlichen (17) mit einem Kantholz, das er in der Bahn fand, L. schlug und damit tödlich verletzte. Die Jugendlichen geben an, aus Notwehr gehandelt zu haben, weil L. sie mit einem Gürtel angegriffen habe und sie sich verteidigen wollten.

Ob diese Version stimmt, ist für die Ermittler nach wie vor nicht zu sagen. Am Gürtel entdeckten sie keine DNA-Spuren des 17-Jährigen. Spuren wären ein Indiz für die Version der drei Jugendlichen gewesen, das Fehlen kann aber nicht als gegenteiliges Indiz angesehen werden. Auch deshalb appelliert die Polizei an die mindestens sieben Personen, die sich in der Bahn befanden, sich unter Telefon 0211 8700 zu melden und Aufschluss über den Ablauf des Konflikts geben.

(rp)
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