Düsseldorf Manager von Filmfirma vor Gericht

Düsseldorf · Das Image von Düsseldorf als Filmstadt wollten drei Manager einer Filmfirma mit Adresse im Medienhafen nutzen - sie landeten aber in der Insolvenz und jetzt als Angeklagte beim Amtsgericht. Vier Investoren, die an lukrative Film- und Fernsehproduktionen glaubten und 540 000 Euro in die Firma steckten, gingen laut Anklage leer aus. Gegen den Vorwurf des gewerbsmäßigen Betruges wehren sich die drei Ex-Manager, darunter zwei Frauen, aber heftig. Alle gaben an, selbst fest auf die Filmprojekte gesetzt zu haben. Laut Anklage kam es nie zu einer Produktion.

Besonders betrübt über den Firmen-Flop gab sich ein 49-jähriger Geschäftsmann. Er habe über einen nach Amerika ausgewanderten Freund und dessen Film-Firma 2012 erste Kontakte zur Branche geknüpft - und sollte als Europavertreter der US-Firma dann für Kasse sorgen. Tatsächlich fand er zwei Frauen, die ihm halfen, hier eine Aktiengesellschaft als Tochter-Firma des US-Unternehmens aufzubauen. Auch die Frauen (44 und 42) beteuerten gestern, sie hätten bis Ende 2013 große Hoffnungen in zwei angeblich geplante Produktionen des 49-Jährigen gesetzt. Sie beteuerten zudem, nichts über den wahren Zustand der Filmfirma gewusst zu haben - und als es Ende 2013 zu spät, die Firma überschuldet war, hat eine von ihnen Strafanzeige erstattet und dann den Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht will nun die damaligen Investoren befragen, ob sie vor der Geldanlage je über das Risiko eines Totalverlustes informiert wurden. Der Prozess geht Anfang Mai weiter.

(RP)
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