Düsseldorf Mann bestellt sich Schmuck gegen Einsamkeit

Düsseldorf · Ein 38-Jähriger hat bei einem Online-Shop über Monate hinweg mehr als 200 Schmuck-Lieferungen für insgesamt mehr als 50.000 Euro bestellt, ohne dafür jemals zu zahlen. Seine Begründung: Er habe keine Kontakte zu Frauen gehabt und stattdessen auf diese Weise Glücksgefühle erleben wollen.

Das Amtsgericht verhängte gegen den bisher nicht vorbestraften Single-Mann eine Bewährungsstrafe von 18 Monaten. Das Urteil erging wegen gewerbsmäßigen Betruges.

Als Ersatz für weibliche Zuwendung habe er unter diversen Namen und Adressen immer neue Schmuck-Pakete bei dem betreffenden Online-Versand geordert, gab der Angeklagte in der Verhandlung reumütig zu. Per Sendungsverfolgung habe er den Tag für die Zustellung der Ware dann gezielt abgepasst - und an den angegebenen Schein-Adressen auf den Paketboten gewartet. Es sei "ein großes Glücksgefühl gewesen, wenn die Pakete ankamen", so der 38-Jährige Die Beute habe er dann teils verkauft, meist aber habe er den Schmuck mit Süßigkeiten an Frauen in seiner kasachischen Heimat verschenkt. Im Prozess wurde auch die Schuldfähigkeit des angeblich kaufsüchtigen Angeklagten geprüft. Ein Gutachter sah aber keine Hinweise für pathologische Züge bei diesem Betrüger, ging von einer Schuldfähigkeit "ohne jede Einschränkung" aus. Die Richter sind mit dem Urteil und dem Strafmaß dann dem Antrag des Staatsanwalts gefolgt.

(wuk)
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