Düsseldorf Mann bestreitet Mord-Drohung im Jobcenter

Düsseldorf · Mit einer Morddrohung im Jobcenter Angst und Schrecken verbreitet zu haben, hat ein seit Jahren arbeitsloser Kaufmann (50) gestern beim Amtsgericht energisch bestritten. Unter Hinweis auf die Ermordung einer Jobcenter-Mitarbeiterin in Neuss soll er einem Sachbearbeiter im Juli 2014 erklärt haben: "Das kann Ihnen auch passieren, das ist es mir wert, ins Gefängnis zu gehen!" Vor Gericht sagte er aber: "Ich weise diese Vorwürfe zurück, bin an dem Tag gar nicht im Arbeitsamt gewesen!" Um weitere Zeugen zu hören, hat der Richter den Prozess für zwei Wochen unterbrochen.

Nach Aussage des Angeklagten war er an jenem Vormittag "wegen einer Räumungsklage gegen uns erst beim Amt für Wohnungssicherung", dann wegen einer verletzten Schulter bei der Krankengymnastik und habe danach fast zwei Stunden mit seiner Familie gefrühstückt. Er könne also gar nicht um 10 Uhr im Jobcenter gewesen und mit Mord gedroht haben. Der dortige Sachbearbeiter war aber ganz sicher: "Er war an diesem Vormittag emotional ziemlich aufgewühlt und er klang ganz schön bedrohlich!" Dann gab auch die Physiotherapeutin auf Nachfrage zu, dass der Angeklagte an jenem Tag womöglich erst deutlich später zur Gymnastik gekommen sein könnte - ohne dass eine solche Verspätung in der Behandlungskartei vermerkt wird. "Ich habe stets Wert darauf gelegt, pünktlich zu erscheinen", versicherte der Angeklagte, als dieser Teil seines Alibis zu bröckeln begann. Also benannte der Familienvater nun seinen ältesten Sohn und seine Frau als weitere Zeugen gegen die Anklage. Dem geht der Richter jetzt nach. Ein Urteil wird daher frühestens am 19. Mai erwartet.

(wuk)
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