Düsseldorf Mann gesteht Attacke auf Ex-Freundin in Heerdt

Düsseldorf · Er habe seine Ex-Freundin (31) nicht töten wollen, "nur verletzen". Das erklärte ein Maurer (45) am Dienstag als Angeklagter vorm Schwurgericht. Mit einem Fleischermesser hat er zweimal zugestochen.

Weil er die langjährige Geliebte im Juli 2016 in ihrer Wohnung an der Burgunderstraße mit zwei wuchtigen Messerstichen in den Bauch laut den Ermittlungen "heimtückisch und hinterlistig" niedergestreckt habe, ist er jetzt wegen versuchten Totschlags angeklagt. "Es ist wahr, ich habe sie angegriffen", gestand er dabei.

Was die Staatsanwaltschaft hier als versuchtes Tötungsdelikt anklagt, war nach der Bluttat lediglich als "gefährliche Körperverletzung" eingestuft worden - und hatte dazu geführt, dass der Angeklagte damals zunächst nicht in U-Haft kam. Inzwischen ist die Beweislage laut Anklage eindeutiger - und inzwischen wurde der 45-Jährige doch inhaftiert. Denn mit den Worten "jetzt bist du tot, du Schlampe" habe er sich am Tatabend rücklings der arglosen Frau in ihrer Wohnung genähert, ihr auf die Schulter getippt - und zwei Mal zugestochen, als sie sich umdrehte. Das sagte die 31-Jährige am dienstag als Zeugin. Als sie sofort ihre Tochter bat, einen Rettungswagen zu rufen, hat der Angeklagte laut Staatsanwalt nur erwidert: "Der kann dich jetzt auch nicht mehr retten."

Im Gegensatz dazu beteuerte der Angeklagte nun, er habe die Ex-Freundin nur verletzen wollen, "weil sie mir immer Lügen erzählt hat, dass es keinen anderen Mann in ihrem Leben gebe". Doch Tage vor dem als "Aussprache" geplanten Treff in ihrer Wohnung will er angeblich doch einen Mann dort gesehen haben. Auf die Frage "warum sie mich betrügt", habe die 31-Jährige aber beteuert, "dass es nicht stimmen würde". Unter dem Vorwand, er wolle sich kurz vor dem Verlassen der Wohnung in der Küche "die Hände waschen", habe er laut Anklage aus einem Messerblock ein Fleischermesser mit rund zwanzig Zentimeter langer Klinge genommen. Die Waffe verbarg er, trat wie beschrieben an die arglose Frau heran und habe ihr dann lebensgefährliche Verletzungen zugefügt. Der Prozess wird in der nächsten Woche fortgesetzt.

(wuk)
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