Düsseldorf Mann schickte Bekannten zur Führerschein-Prüfung

Düsseldorf · Weil er nicht selbst zur Theorie-Prüfung bei einer Fahrschule antrat, sondern einen kurdischen Stellvertreter geschickt hat, wurde ein 20-Jähriger aus dem Irak gestern vom Amtsgericht mit 70 Arbeitsstunden belegt.

Er habe nicht geahnt, wie Prüfungen in Deutschland ablaufen, zudem habe sich der Landsmann angeboten, für 250 Euro die Fragebögen zum Führerschein ins Kurdische zu übersetzen. Doch damit war der Angeklagte weder beim Führerschein-Test erfolgreich, noch gestern im Prozess.

Einem Prüfer fiel auf, dass der Ausweis des Angeklagten nicht mit dem Prüfling übereinstimmte. Und auch der Richter und der Staatsanwalt misstrauten der angeblichen Arglosigkeit des Angeklagten. Nach kurzer Beratung mit seiner Anwältin gab der 20-Jährige dann zu, er habe den Landsmann dafür bezahlt, ihm "bei der Prüfung zu helfen". Wegen Missbrauchs von Ausweisen wurde der Angeklagte nur verwarnt, muss aber 70 Arbeitsstunden ableisten.

(wuk)
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