Düsseldorf Mann steht nach Messer-Attacke auf 17-Jährigen vor Gericht

Düsseldorf · Für einen Mordversuch an einem 17-Jährigen muss sich ab Donnerstag ein vielfach vorbestrafter 25-Jähriger vor dem Schwurgericht verantworten. Der Mann soll das Opfer im Februar mit Komplizen vor einer Wohnung in Lierenfeld abgepasst und mit einem Butterfly-Messer unvermittelt auf den Teenager eingestochen haben.

Der 17-Jährige wurde von der Klinge in den Brustkorb in Höhe des Herzens getroffen, ein weiterer Stich verletzte ihn im Magenbereich. Auch eine 25-Jährige, die dem Angeklagten damals in den Arm fiel, wurde verletzt. Zur Tat hat der Angeklagte bisher keine Aussage gemacht. Der Landgerichtsprozess startet am Donnerstag, 4. August, 13 Uhr, Saal E.122.

Erst zwei Monate vor der Bluttat war der Angeklagte eine Beziehung mit einer jungen Frau eingegangen. Als sie sich dann mit ihrem Bruder gestritten hat, wurde laut Anklage ihr neuer Freund sofort aktiv. Mit mindestens zwei Kumpels, die der Justiz bis heute unbekannt sind, soll er den 17-jährigen Bruder seiner Freundin an einem späten Sonntagnachmittag vor der Wohnung von dessen Vater an der Reisholzer Straße abgepasst haben. Der 17-Jährige bestätigte später den Streit mit seiner Schwester, habe diesen aber als "nicht so schlimm" empfunden.

Doch am Tattag sei der Freund der Schwester dann wortlos auf ihn zugekommen, als er gerade das Haus verlassen wollte, und habe ihn direkt mit einem Arm umfasst. Der Teenager habe an eine "Art Begrüßung" geglaubt, doch plötzlich habe der 25-Jährige mit einem Messer wuchtig zugestochen. Dabei habe der Täter das Opfer als "Hurensohn" beschimpft und mehrfach gedroht: "Ich bringe Dich um!" Auch bei der Flucht des 17-Jährigen zurück in die Wohnung seines Vaters soll der Angeklagte nicht von dem schon schwer Verletzten abgelassen haben. Erst eine Zeugin (25), die ihm in den Arm fiel, konnte ihn laut Anklage von weiteren Stichen abhalten, soll dabei durch Faustschläge des Angeklagten und Messerschnitte ebenfalls an einem Arm und einer Augenbraue verletzt worden sein. Zunächst entkam der 25-Jährige vom Tatort, nach einer Öffentlichkeitsfahndung der Polizei samt Foto hat er sich Tage später aber den Behörden gestellt. Seitdem verweigert er angeblich die Aussage.

Im Prozess gegen den Tatverdächtigen will das Landgericht nach neun Verhandlungstagen frühestens Mitte September zum Urteil kommen.

(RP)
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