Düsseldorf Mann wirft Hündin aus Fenster: 1000 Euro Strafe

Düsseldorf · Weil er die siebenjährige Schäferhündin "Kali" an einem Vormittag im August 2013 aus seinem Wohnungsfenster im vierten Stock an der Stresemannstraße geworfen und dadurch getötet hat, soll ein 36-jähriger Telefonberater 1000 Euro Strafe zahlen. So steht es in einem schriftlichen Strafbefehl, den das Amtsgericht jetzt erlassen hat.

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Foto: Theo Titz

Über die Hintergründe der Tat liegen Polizei und Justiz bisher keine Erkenntnisse vor. Eine Passantin, die damals zufällig an der Kreuzung Oststraße an einer Ampel stand, gab an, sie habe erst ein fürchterliches Hundejaulen gehört und eine Stimme, die "raus, raus" schrie. Als die Frau nach oben blickte, habe sie die Hündin bereits durch die Luft fliegen sehen. Polizisten konnten kurz danach die Wohnung des 36-Jährigen ausfindig machen.

Hinter dessen Tür schlug sofort der Pitbull-Mischling "Cäsar" an, wie sich später herausstellte. Dieses Tier war auf den Namen der Ex-Freundin des 36-Jährigen angemeldet. Da der Telefonberater bereits vorbestraft ist, hätte er "Cäsar" nicht selbst halten dürfen. Am nächsten Tag hat das Ordnungsamt den Pitbull-Mischling abgeholt und ins Tierheim gebracht.

Warum der 36-Jährige die Hündin "Kali" aus dem Fenster warf, ist ungeklärt. Offenbar hatte er das Tier nur als Pflegehund aufgenommen. Denn wenig später meldete sich ein anderer Zeuge und gab an, er sei der Besitzer von "Kali" und habe nach seiner Rückkehr aus den Ferien vom gewaltsamen Tod seiner Hündin erfahren.

Laut Tierschutzgesetz droht für das grundlose Töten eines Wirbeltieres eine Höchststrafe von drei Jahren Haft oder eine Geldstrafe. Der 36-Jährige kann gegen die jetzt verhängte Strafe (100 Tagessätze zu je 10 Euro) noch Einspruch einlegen, dann wird über den Fall öffentlich verhandelt.

(wuk)
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