Düsseldorf Mann wollte Bettler berauben

Düsseldorf · Für einen versuchten Raub an einem der Ärmsten der Armen stand ein 37-jähriger Methadon-Patient gestern vorm Amtsgericht. Laut Anklage hatte er vor rund einem Jahr versucht, das Bettelgeld eines obdachlosen Straßenbettlers nahe dem Hauptbahnhof zu erbeuten.

Der Angeklagte gab zu, dass er an diesem Abend unter dem Einfluss von Alkohol und Tranquilizer gestanden habe: "Ich war ziemlich benebelt." Trotzdem sei er "ganz sicher", dass er sich an den Münzen des Obdachlosen nicht vergriffen habe. Dazu soll jetzt noch ein weiterer Augenzeuge gehört werden, bevor das Gericht zum Urteil kommt.

Der Bettler soll laut Zeugenaussagen damals neben einem Bäckerei-Eingang gehockt haben, vor sich eine Mütze mit erbettelten Münzen. Der Angeklagte habe ihn im Vorbeigehen erst beleidigt - und dann händeweise Kleingeld aus dessen Sammel-Mütze genommen. "Der Angeklagte war am Durchdrehen, schleuderte die Münzen dann auf die Straße", sagte ein Augenzeuge. Dieser hatte damals die Bundespolizei alarmiert, die den Angeklagten nach kurzem Gerangel mit dem Bettler festnahm. Zum Prozess konnte der Obdachlose mangels Anschrift nicht vorgeladen werden.

Der Angeklagte bestritt alle Vorwürfe. Er habe sich damals vor dem Bettler aufgebaut und gefragt: "Na, was haben wir denn heute eingenommen?" Daraufhin habe der Mann seine Mütze an sich genommen, und es sei zum Gerangel gekommen.

Um den Vorfall noch genauer aufzuklären, will das Gericht einen weiteren Augenzeugen vorladen und befragen. Bis dahin wurde der Prozess unterbrochen.

(wuk)
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