Düsseldorf-Süd Mannschaft stützt Trainer Glubisz

Düsseldorf-Süd · Kreisliga A: Der SV Wersten besiegte Schlusslicht SC Vatangücü 3:1. Oppermann traf zweimal.

 Nach dem Sieg bedankte sich Trainer Alfred Glubisz bei seinen Spielern.

Nach dem Sieg bedankte sich Trainer Alfred Glubisz bei seinen Spielern.

Foto: Günter von Ameln

Für Trainer Alfred Glubisz vom SV Wersten 04 war es das "Spiel des Jahres". Denn er hatte sich und seine Trainertätigkeit beim Kreisliga-A-Vertreter am Dechenweg in Frage gestellt. Zum einen, weil er mit der Trainingsbeteiligung nicht immer einverstanden war, zum anderen, weil dem Verein, der über 15 Jahre die Fußball-Nummer drei der Landeshauptstadt war, derzeit schlicht das fehlt, was zu erfolgreicherem Fußball nötig ist: Geld. Doch der Vorstand um Frank Junius weiß, was man an dem Ur-Werstener hat und bewegte ihn zum Weitermachen.

Nervös war der ehemalige Landesliga-Fußballer, der in seiner aktiven Laufbahn unter anderem für Turu, VfL Benrath, DJK TuSA und Wersten 04 erfolgreich kickte, vor dem Kellerduell gegen Vatangücü trotzdem. Doch einer seiner Fans machte ihm schon vor dem Anpfiff zum Kellerderby mit einer Anleihe bei der Europameisterschafts-Qualifikation Mut: "Vatangücü tritt in Oranjehemden an, ihr in irisch-grün. Da kann nichts passieren."

So war plötzlich der Abschied von Tim Stemmer - mit ihm soll Glubisz disziplinarische Differenzen gehabt haben - und Kevin Vogel (sie liebäugeln mit der Rückkehr zum VfL Benrath) kein Thema mehr. Glubisz kommentierte den Stemmer-Abgang so: "Er ist ein guter Spieler, den wir so leicht nicht ersetzen können. Aber wir müssen sowieso über den Teamgeist kommen."

Nach dem Anpfiff des großzügig pfeifenden Unparteiischen Christof Schikarski war das Thema auch abgehakt. Und das nicht nur, weil die Platzherren die Forderung ihres Trainers, schnell zu kombinieren und sich stets als Pass-Empfänger anzubieten, gut umsetzten. Als dann gar Eigengewächs Jens Oppermann nach acht Minuten mit der zweiten klaren Chance das 1:0 gelang, waren die Grünhemden endgültig nicht nur spielerisch obenauf. Doch eins beklagte Glubisz ständig: "Wir vergeben zu viele gute Möglichkeiten."

Was sich vor genau 71 Zuschauern in der 18. Minute rächte. Ein Ballverlust im Mittelfeld beim Umschaltspiel, ein Konter der Gäste - und der wenig ernsthaft geprüfte, aber stets sichere SV-Torwart Andy Heinrich war gegen Michael Gomez' Schuss machtlos (16.). Der Ausgleich änderte an der klaren Überlegenheit der Gastgeber nichts, zumal Vatangücü vornehmlich mit Steilpässen auf den schnellen Alhassan Tobziah agierte. Doch darauf hatten sich Werstens Kicker um die souveränen Torben Jakubeit und Dennis Krüll recht schnell eingestellt.

Ausgerechnet, als unmittelbar nach der Pause die SC-Elf mit Macht auf das 2:1 spielte und die Glubisz-Schützlinge für acht Minuten ihre Sicherheit verloren, fiel die Vorentscheidung. Wieder durch den aus der Zweitvertretung in die Erste aufgerückten Oppermann, der die erste SVW-Chance nach der Pause zur 2:1-Führung (53.) des technisch klar besseren Teams nutzte. Während dem Gast damit der große Schwung genommen war, wurden die Hausherren wieder sicher und kamen nach doppeltem Doppelpass durch Raul Andres Rodrigez (58.) zum hochverdienten 3:1. Pech hatten die Werstener in der 89. Minute, als Oppermann nur die Latte traf. Doch da war die Partie, die in der Schlussphase etwas hektisch wurde, bereits entschieden.

Wobei der Eindruck des nach 70 Minuten ausgewechselten Dennis Krüll nicht täuschte: "Das Spiel müssen wir doch viel höher gewinnen." Bei 31 Torschüssen, von denen 19 aufs Tor gingen und von denen neun Vatangücü-Torwart Ümit Zengin zu hervorragenden Paraden zwangen, wurde diese Meinung nicht nur vom ehemaligen Werstener Fußballobmann Werner Dohmen geteilt. Auch die zuschauenden Altherren-Fußballer um Günther Montenbruck sahen dies so. Schließlich hatte der Gast es nur auf 17 Torschüsse gebracht, von denen ein Großteil das Gehäuse verfehlte.

Coach Glubisz war's erstmal egal. "Die Jungens haben das gut gemacht, auch wenn die Torausbeute zu gering war," lautete der erleichterte Kommentar. Doch dachte der SVW-Coach schon weiter: "Sonntag beim TV Grafenberg kommt das nächste wichtige Duell. Da sollten wir uns noch einmal steigern. Also werden wir Dienstag, Donnerstag und Freitag gut trainieren. Und für die Rückrunde auf die Rückkehr von Denis Hanuschkiewicz hoffen." Schließlich ist klar, dass es für die Grün-Weißen darum geht, nicht abzusteigen. "Dazu haben wir heute einen kleinen Schritt getan, den nächsten möchten wir am Sonntag an der Sulzbachstraße machen."

Im November folgt dann die Jahresversammlung. Zwar ist dafür keine Opposition in Sicht, aber Punkte der Kreisliga-A-Fußballer würden den Machern des Vereins sicher einiges erleichtern.

(TB)
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