Lokalsport Julian Flügel sorgt beim Marathon für Lokalkolorit

Düsseldorf · Den ART-Läufer verbindet eine emotionale Geschichte mit dem Event. Am Sonntag wird es für ihn eine Heimpremiere.

Düsseldorf: Julian Flügel sorgt beim Metro Marathon 2017 für Lokalkolorit
Foto: Rhein-Marathon Düsseldorf

Julian Flügel und den Metro Marathon vereint eine emotionale Geschichte. Und das obwohl der ART-Athlet noch nie beim 42,195 Kilometer langen Rennen in Düsseldorf gestartet ist. Was war geschehen? Im Januar 2016 hatte Flügel beim Berlin-Marathon die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vorgegebene Qualifikationszeit für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro pulverisiert. Mit seinem Ergebnis von 2:13:57 Stunden rückte der 31-Jährige auf fulminante Weise in das deutsche Aufgebot.

Doch dann folgte der Metro Marathon in Düsseldorf, bei dem Hendrik Pfeiffer noch flotter unterwegs gewesen ist (2:13:11 Stunden) und Flügel dessen Ticket quasi im letzten Moment streitig machte. Flügels Traum schien geplatzt, doch aufgrund einer Verletzung musste dann wiederum Pfeiffer seinen Startplatz für Olympia abgeben. Insofern endete das Auf und Ab der Gefühle zumindest für Flügel mit einem Happy End sowie der Reise nach Brasilien. Dort reichte es allerdings nur zu Platz 71 in 2:20:47 Stunden.

Aus dieser Geschichte zog Flügel ein stimmiges Fazit: "Die Strecke in Düsseldorf ist offensichtlich schnell." Wenn der City-Lauf durch die Rheinmetropole am Sonntag seine 15. Auflage feiert, will der ART-Athlet das Pflaster für flotte Zeiten endlich selbst testen. "Ich will schnell laufen. Hendrik hat gezeigt, dass man das in Düsseldorf machen kann." Dabei ist die Geschichte auch diesmal eine besondere: Seit Jahresbeginn trägt Flügel das Trikot des Allgemeinen Rather Turnvereins (ART), weshalb der gebürtige Fuldaer bei seiner Marathon-Premiere einen echten Heim-Auftritt feiert.

Außerdem werden in den beiden Folgejahren (29. April 2018, 28. April 2019) die Deutschen Marathonmeisterschaften in Düsseldorf ausgetragen. Damit ergibt sich ein weiterer Grund für den Langstreckler, bei der Generalprobe ein erstes Statement zu setzen. Schließlich hätte Flügel sicherlich nichts dagegen seine nationale Sammlung von sieben Meistertiteln in der sportlichen Wahlheimat zu erweitern. Entsprechend liebäugelt der Marathoni sogar jetzt bereits ein wenig damit, den eigenen Rekord zu attackieren: "Wahrscheinlich werde ich schon am Sonntag versuchen, meine Bestzeit zu unterbieten. Wenn es trainingsmäßig in dieser Zeit optimal läuft, gebe ich in Düsseldorf Gas", sagt Flügel, ohne Versprechungen abzugeben. Aber wer weiß, vielleicht gibt es für ihn ein erneutes Happy End. Es wäre ja nicht das erste Mal.

(RP)
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