Düsseldorf Marathonläufer zählen nur die Sonnenstunden

Düsseldorf · Düsseldorf erlebte trotz Regen, Hagel und Kälte einen erfolgreichen Marathon-Sonntag mit mehr als 16.000 Läufern und Zehntausenden Zuschauern. Die neue Strecke kam bei Aktiven und Besuchern an.

Düsseldorf Marathon 2019: Die schönsten Bilder
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Die schönsten Bilder vom Marathon

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Zehntausende Düsseldorfer und Besucher haben einen nasskalten, wechselhaften, aber durchaus erfolgreichen Marathonsonntag erlebt. Mehr als 16.000 aktive Sportler, kämpften sich in Staffeln und als Einzelläufer über die Strecke, die in diesem Jahr wegen der Wehrhahnlinie einen etwas anderen Verlauf hatte. Um 9 Uhr startete Oberbürgermeister Thomas Geisel das Sportereignis, der OB selbst lief diesmal wegen eines grippalen Infekts nicht mit, dafür aber seine Frau Vera auf der Halbdistanz.

Wetter Auch wenn im Vorfeld von einem Wintereinbruch geredet worden war, ganz so schlimm wurde es dann doch nicht, erst am Nachmittag setzten anhaltender Regen und sogar Schneeschauer den Teilnehmern zu. Das Gros des Feldes jedoch konnte Momente erleben, in denen die Sonne zu sehen war. Für manche Läufer war das kalte Wetter sogar ein Vorteil. Mirjam Feldschen trat trotz eines schweren Herzleidens an und absolvierte einen Teil der Strecke, um zu zeigen, dass man trotz einer schweren Krankheit auch Großes leisten kann. "Für mich wären 30 Grad eher eine Tortur gewesen", sagte die 21-jährige Düsseldorferin nach ihrem Lauf. So hingegen sei sie gut durchgekommen, "anstrengend war es dennoch."

Düsseldorf Marathon 2017: Verrückte Kostüme
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Verrückte Kostüme beim Düsseldorfer Marathon 2017

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Foto: Brabeck

Positiv beurteilte Birgit Janssen die Situation. Sie unterstützte ihren Mann Lennart schon morgens am Start. "Ich mach es wie die Sonnenuhr und zähl die schönen Stunden nur", sagte die Düsseldorferin. Allerdings wollte sie dieses Jahr nicht nochmal am Rand anfeuern. Dafür sei es dann doch etwas zu kalt.

Zuschauer Insgesamt säumten weniger Zuschauer die Strecke, besonders am Nachmittag beim Regen mussten die Läufer ihren inneren Schweinehund mit weniger Unterstützung überwinden. "Ich musste mich bemühen, heute Morgen überhaupt hierher zu finden", sagte Isabel Garcias, die wegen ihrer jüngeren Schwester gekommen war. "Das Warten ließ sich nur mit ganz viel heißem Kaffee aushalten", fügte sie hinzu. Birgit Scherny hingegen bewies am Straßenrand Durchhaltevermögen. "Ich feuere meine Freundin Sabine an", sagte die Zuschauerin an der Oberkasseler Brücke. "Running Queen Sabine" stand auf dem selbstgebastelten Plakat, das die Läuferin mit einer Krone zeigte. Auf der Rückseite dann die Aufforderung, immer zu lächeln. Die Rückseite wollte Scherny ihrer Freundin zeigen, wenn sie auf dem Rückweg erneut die Oberkasseler Brücke passierte.

Sieger und Gewinner beim Düsseldorf Marathon 2017
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Hier kommt das Spitzenfeld ins Ziel

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Foto: Metro Marathon

Stimmung Die Menschen hatten sich auf die Umstände eingestellt. Unter ihnen wurde gelacht, getrommelt und gejubelt wie in den Jahren zuvor. Das registrierten auch die Teilnehmer. Bert Hübbers etwa, ein Niederländer, der bereits zum zweiten Mal in Düsseldorf gelaufen war, lobte das Publikum nach seinem Einlauf: "Es war fabelhaft."

Düsseldorf Marathon 2016: Die ersten Eindrücke
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Die ersten Eindrücke vom Düsseldorfer Marathon 2016

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Foto: Ina Schwerdtfeger

Verkehr Eingestellt hatten sich auch die Autofahrer auf den Marathon. Positiv: die neue U-Bahn, die von Teilnehmern und Besuchern gleichermaßen genutzt wurde.

 Trinken mussten die Teilnehmer, auch wenn es zwischendurch regnete. Manche von ihnen fanden es allerdings schade, dass es diesmal kein Lunch-Paket gab.

Trinken mussten die Teilnehmer, auch wenn es zwischendurch regnete. Manche von ihnen fanden es allerdings schade, dass es diesmal kein Lunch-Paket gab.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Prominente Auch bekannte Leute liefen mit. So etwa Sven Lohrig, Moderator des ARD-Morgenmagazins. Beim Staffellauf trat Comedian Knacki Deuser mit der Karnevals-Staffel "Jeck jedöns" an. Am vertrautesten war aber wohl die Stimme am Ziel: ZDF-Moderator Wolf-Dieter Poschmann sorgte an der Rheinpromenade mit dem richtigen Ton für die letzte Motivation. Die wahren Stars waren aber die vielen Namenlosen: das Brautpaar, das einträchtig über die Kö lief, der Asiate, barfuß und im Sarong-Rock, oder der Spanier, der mit nacktem, bemalten Oberkörper den rheinischen Nieselregen auszulachen schien.

(RP)
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