Direktkandidaten in Düsseldorf Das ist Marion Warden von der SPD

Düsseldorf · Marion Warden hat eine Qualifikation, die wenige Landtagsbewerber mitbringen: Sie ist ausgebildete Feuerwehrfrau.

 Marion Warden tritt in Düsseldorf an.

Marion Warden tritt in Düsseldorf an.

Foto: Endermann Andreas

Das Handwerk der Brandbekämpfung hat sie über mehr als zwei Jahre nebenberuflich an Wochenenden erlernt - um zu wissen, worüber sie in ihrem Hauptberuf redet. Denn als Bereichsleiterin im Rathaus von Monheim - das entspricht dem Rang der Beigeordneten in der Düsseldorfer Stadtverwaltung - war sie unter anderem für die Feuerwehr verantwortlich, auch um Soziales und Ordnung kümmerte sie sich federführend, bis sie in den Landtag einzog.

Das Verwaltungshandwerk hat die 58-Jährige einst in ihrer Heimatstadt Düsseldorf gelernt. Dort begann sie Anfang der 1980er Jahre als Sachbearbeiterin im Sozialamt, zu Zeiten, als die Stadt mit starken sozialen Problemen zu kämpfen hatte und die wilde Hausbesetzer-Szene der Kiefernstraße für Aufregung sorgte. Eine lehrreiche Erfahrung, meint Warden. Sie arbeitete sich auf der Karriereleiter hoch und wechselte schließlich in die Nachbarstadt. Zugleich erbte sie das Interesse an Politik: Ihr Vater Karl-Josef Keil saß für vier Jahrzehnte im Stadtrat, bis Marion Warden 2009 sein Mandat übernahm. Vor fünf Jahren folgte der Einzug ins Landesparlament.

Warden gilt nicht als große Lautsprecherin, aber als glaubwürdig und lebensnah - und sie kann Politik sogar so erklären, dass Schüler gerne zuhören. Zudem gilt sie in der SPD als clevere Strategin im Hintergrund: Mit Peter Rasp leitete sie die Kampagne im Jahr 2014, an deren Ende die Wahl von Thomas Geisel zum Stadtchef stand - der Ortsverband und die Agentur M28 wurden für die erfolgreiche Arbeit mit einem Politikaward ausgezeichnet. Auch bei den Verhandlungen um ein Bündnis mit Grünen und Liberalen saß Warden anschließend mit am Tisch. Über sich selbst sagt sie, dass sie Aufgaben konsequent und strukturiert abarbeiten könne.

Die Mutter von zwei Kindern (20 und 16 Jahre) gehört im Landtag zum Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Zu ihren wichtigsten Themen gehören Bildung und Ausbildung: Warden tritt ein für beitragsfreie Kitas durch Landeszuschüsse - das würde Düsseldorf, wo die Plätze für Kinder über drei Jahre bereits gebührenfrei sind, entlasten - und eine kostenlose Meisterprüfung, um Handwerker zu fördern. Sie will sich auch dafür einsetzen, dass die Probleme mit der Inklusion an Schulen bewältigt werden. Sie selbst besuchte die Realschule, bevor sie für die Oberstufe auf das Comenius-Gymnasium wechselte.

Bei der Landtagswahl geht es für Warden politisch um alles oder nichts: Sie steht auf dem aussichtslosen Listenplatz 39. Falls sie weniger Stimmen als Angela Erwin sammelt, würde das ihr Ausscheiden bedeuten. Warden, die verheiratet ist und in Niederkassel lebt, setzt im Wahlkampf auch auf ihre guten Netzwerke im Brauchtum: Sie gehört unter anderem zur Niederkasseler Tonnengarde. Auch beim Besuch von Brauchtumsfesten geht Warden strukturiert und konsequent vor: Sie hat im letzten Jahr nach eigenen Angaben in ihrem Wahlkreis 13 von 15 Schützenfeste besucht. Arne Lieb

(RP)
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