Arbeitsunfall in Flingern Mauer stürzt auf Arbeiter - ein Toter

In Flingern wurden nach dem Einsturz einer Kellermauer zwei Bauarbeiter unter den Trümmern verschüttet. Einer der Arbeiter wurde dabei getötet, wie die Polizei bestätigte. Ein zweiter Bauarbeiter wurde schwer verletzt in einer Spezialklinik eingeliefert.

Mai 2011: Arbeiter auf Baustelle getötet
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In der Albertstraße Ecke An der Icklack kam es am Freitagmorgen zu einen tragischen Arbeitsunfall. In einer 3,5 Meter tiefen Baugrube versuchten Bauarbeiter eine alte Kellerwand, die an das Nachbarhaus grenzte, zu entfernen. Die Rettungskräfte wurden sofort alarmiert.

Ein Bauerbeiter, der bis zur Hüfte unter den Trümmern begraben war, konnte von der Feuerwehr nach 40 Minuten geborgen werden. "Mit der Hand haben die Rettungskräfte ihn befreit", so der Sprecher der Feuerwehr Düsseldorf. Bei dem Schwerverletzten handelt es sich um einen 39-jährigen Letten, der sofort von einem Notarztteam versorgt wurde. Anschließend flog der Rettungshubschrauber Christoph 9 den Mann in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Duisburg.

Für den zweiten Bauarbeiter, ein 24-jähriger Lette, kam jede Hilfe zu spät. Er wurde vollständig unter den Trümmern begraben und konnte nur noch tot aus geborgen werden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt

Die umgestürzte Betonwand ist Teil eines Fundamentes, das beim Abbruch eines Wohnhauses stehen geblieben ist. "Ein selbstständiger Bauarbeiter und ein Mitarbeiter einer Baufirma wollten eine Kellerwand aus Beton entfernen, um Platz für das Fundament des neuen Wohnhauses zu schaffen", berichtete Marion Erb, Sprecherin der Bezirksregierung, von ersten Ermittlungen der Abteilung Arbeitsschutz der Behörde.

Das Wandstück, das vom Grund der etwa 3,50 Meter tiefen Baugrube bis zur Straßenniveau reichte, sei nach ersten Erkenntnissen teilweise untergraben gewesen, als die Bauarbeiter offensichtlich versucht haben, die Mauer auch von oben zu lockern. Dabei habe sich die Betonplatte gelöst, sei umgestürzt und habe die Männer unter sich begraben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt, wie die Baustelle eingerichtet war und wie es zu dem Unfall kommen konnte. Das Nachbarhaus wurde evakuiert, weil Polizei und Feuerwehr eine Gefährdung der Bewohner nicht ausschließen konnten. Bis zum späten Nachmittag untersuchten Fachleute der Düsseldorfer Bauaufsicht, ob das Fundament des benachbarten Wohnhauses in Mitleidenschaft gezogen ist.

Die Baugrube muss jetzt aus Sicherheitsgründen aufgefüllt werden. Das dauert allerdings noch bis in die späten Abendstunden an, da zuerst die Spuren gesichert werden müssen. So lange können die Bewohner des Nachbarhauses nicht zurück in ihre Wohnungen.

Die Anwohner sind tief betroffen

Der Einsatzleiter der Feuerwehr hatte das Nachbarhaus vorsorglich räumen lassen. Zwanzig Personen wohnen in dem Haus und sind schockiert über den tragischen Unfall. "Wir haben den Knall gehört und erst einmal nichts dabei gedacht", so ein Bewohner. Als die Feuerwehr sie aufforderte das Haus zu verlassen, wurde ihnen bewusst, dass etwas schlimmes passiert sein musste.

Betroffen standen die Nachbarn auch am Nachmittag noch an der Unfallstelle und konnten kaum fassen, dass direkt neben ihnen ein Mann gestorben ist. "Es ist eine tragische Geschichte. Eigentlich müsste ich noch arbeiten. Aber da steht wohl keinem von uns mehr der Sinn nach", schildert ein weiterer Bewohner des Hauses.

Arbeitskollegen trauern an der Unfallstelle

Erschüttert von dem tragischen Unfall waren auch vier Bauarbeiter, die am Nachmittag ihren Blick nicht von der Baugrube lösen konnten, wo sie am Morgen einen ihrer Kollegen verloren hatten. Kreidebleich und sichtlich unter Schock wollten sie sich zu dem Unfall nicht äußern.

(sger/jco)
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