Düsseldorf Medienmanager verklagt Bank wegen Fehlberatung

Düsseldorf · Weil er sich bei der Beteiligung an einem Immobilienfonds von seiner Bank schlecht beraten fühlt, verklagt ein Medienmanager das Institut beim Landgericht. Der Streitwert wurde auf 284 560 Euro festgesetzt. Beim Prozess gab der Manager an, die Bank habe ihm Ende der 90er Jahre zwar die Immobilienanlage vermittelt, ihn aber nicht darüber informiert, dass der Mietvertrag für die Deutsche Börse auf zehn Jahre begrenzt war.

Als die auszog, blieb das Gebäude leer. Sich jetzt mit einem Drittel der Klagesumme zu begnügen, wie das Gericht gestern vorschlug, lehnte er ab. Er habe unterschiedliche Fonds bei jener Bank gezeichnet. "Um meine Altersvorsorge zu sichern", hab der 54-Jährige sich nur für "absolut sichere, gute Anlagen" interessiert. Seine Hausbank habe das gewusst - "und ich habe denen schon sehr vertraut". Als ein Bankmitarbeiter ihm jene Immobilienbeteiligung vorgeschlagen habe, "hatte ich bezüglich Risiko keine Zweifel.

Die Bank wusste sehr genau, wie ich mein Geld angelegt haben möchte". Ob blindes Vertrauen vor Gericht ausreicht, um das Institut wegen Falschberatung zu verklagen, ist noch nicht entschieden. Der Kläger geht davon aus: "Wenn ich einen Sportwagen will, wird man mir keinen Lkw liefern!" Er habe "extrem wenig Zeit gehabt", habe das Bankgespräch über Anlagemodelle nur dazwischengeschoben. Innerhalb einer "halben Stunde, vielleicht 60 Minuten" habe er mit dem Bankberater mehrere Anlagen durchgesprochen, den nun gerichtlich umstrittenen Immobilienfonds habe er mit dem Experten "vielleicht fünf Minuten" lang behandelt.

Die Bank bestreitet jede Fehlinformation oder gar Schlechtberatung und hat beantragt, die Klage abzuweisen.

(wuk)
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