Düsseldorf Mehr als 10.000 Helfer machen wieder den Dreck weg

Düsseldorf · Die Stadt lädt zur Beteiligung am Dreck-Weg-Tag ein. Der findet in diesem Jahr am 17. März statt. Die Initiative Pro Düsseldorf übernimmt wieder die Organisation und hofft auf viele Teilnehmer.

 Wie hier am Fuß der Theodor-Heuss-Brücke sammelten in den vergangenen Jahren viele Freiwillige den weggeworfenen Müll anderer. 2017 haben mehr als 10.000 Menschen 22 Tonnen an Unrat gesammelt.

Wie hier am Fuß der Theodor-Heuss-Brücke sammelten in den vergangenen Jahren viele Freiwillige den weggeworfenen Müll anderer. 2017 haben mehr als 10.000 Menschen 22 Tonnen an Unrat gesammelt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Spuren des Karnevals auf Düsseldorfs Straßen sind beseitigt. "Es gab wieder einmal viel Müll. Die Awista hat richtig Gas gegeben", erläutert Ex-Prinz Josef Hinkel. Er kehrt auch regelmäßig vor der Tür des eigenen Geschäfts und sorgt so für Sauberkeit. Logisch, dass es für den Bäckermeister eine Selbstverständlichkeit war, für den Dreck-weg-Tag am 17. März zu werben. "Wir von der Bäckerinnung haben auch schon ein paar Mal mitgemacht und die Bäckerstraße gereinigt", so Hinkel. "Einmal haben wir uns alle als Heino, der ja in Düsseldorf das Bäckerhandwerk gelernt hat, verkleidet." Das Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen i war damals, dass Heino höchstpersönlich mitanpackte und reichlich Müll sammelte.

Der Initiative Pro Düsseldorf ist es aber herzlich egal, ob die Müllsammler beim Dreck-weg-Tag prominente oder normale Menschen sind. Hauptsache, es machen möglichst viele mit und verpassen ihrer Heimatstadt eine Sauberkeitskur. "Im letzten Jahr haben 10.200 Menschen teilgenommen und 22,1 Tonnen an Müll gesammelt", erklärt Pro Düsseldorf-Vorsitzender Ingo Lenz. "In diesem Jahr hoffen wir auf mehr Teilnehmer und weniger Müll." Dann hätte die seit 1999 einmal jährlich laufende Aktion vieles bewirkt. "Wir bewerten es nicht als Erfolg, möglichst viel Müll zu sammeln. Wir möchten eine Verhaltensänderung herbeiführen und dann mit möglichst vielen Menschen möglichst wenig Müll finden", so Lenz.

Da stößt die von Oberbürgermeister Thomas Geisel angekündigte städtische Kampagne gegen die Vermüllung und Verunreinigung der Landeshauptstadt bei Pro Düsseldorf auf offene Ohren. Und auch der Heimatverein Düsseldorfer Jonges hat sich dem Kampf gegen den Dreck verschrieben und lud vor kurzem zu einer Podiumsdiskussion "Unsere Stadt: Sauber geht anders" ein. Außerdem sind die Jonges seit Anbeginn des Dreck-Weg-Tags fleißige Müllsammler im Bereich des Ratinger Tores. Dafür erhält der Heimatverein den von Pro Düsseldorf gestifteten Sauberkeitspreis "Goldener Besen".

Alle sind sich einig, dass für die Stadtsauberkeit mehr getan werden muss, die Düsseldorfer "GroKo Müll" ist quasi gegründet. Jetzt muss die Botschaft bei den Bürgern ankommen. Viele achten bereits darauf, kein Bonbonpapier oder Kaffeebecher unachtsam auf die Straße zu werfen, aber eben noch nicht alle. Und was der Dreck-weg-Tag regelmäßig zu Tage fördert, ist atemberaubend. "2001 beispielsweise haben wir insgesamt 121 Tonnen Müll, darunter hunderte Autoreifen und zwölf Kühlschränke aus Wäldern, Büschen und Sträuchern gesammelt", meint Lenz.

Auch heute noch gibt es da so einige Ecken in Düsseldorf, die den Dreck-Weg-Tag dringend vertragen können. So sind alle Institutionen, Organisationen, Vereine, alle Privatinitiativen und überhaupt jedermann unter dem Motto "Kehre vor deiner eigenen Tür" aufgerufen, etwas für das saubere Image der Heimatstadt zu tun.

Dabei gibt es sogar etwas - oder besser gesagt vieles - zu gewinnen. Schulen und Kindertagesstätten winken dreimal 200 Euro, Einzelpersonen können bis zu 1000 Euro, Eintrittskarten für DEG-Spiele, Jazz Rallye oder Fortuna-Matches gewinnen. Aktuell stehen 38 Preise auf der Liste. Es werden aber noch ein paar mehr werden. So hat Bäckermeister Hinkel bereits zugesagt einen oder gar mehrere prall gefüllte Brotkörbe zu stiften.

(RP)
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