Innenstadt in Düsseldorf am Mittag gesperrt Mehr als 10.000 Menschen demonstrierten

Düsseldorf · Mehrere tausend Beschäftigte des Landes und der Kommunen haben am Mittwoch in der Innenstadt demonstriert. Viele Straßen waren gesperrt, die Bahnen fuhren Umleitungen und die Autofahrer mussten warten.

Demo in Düsseldorf: Das fordern Beschäftigte von Land und Kommunen
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Am Mittwochvormittag staute sich der Verkehr vor allem im Bereich zwischen Bahnhof und Innenstadt. Von 11 bis 14 Uhr war die Jägerhofstraße, die eine der wichtigsten Umleitungsstrecken für die Tausendfüßler-Baustelle ist, voll gesperrt.

Auf allen Bahn- und Buslinien, die durch die Innenstadt fahren, gab zum Teil bis zu 40 Minuten Verspätung. Betroffen waren die Linien 706, 704, 709, 713, 703, 715, 712, 706, 726, 701, 780, 782, 785 und SB50. Einige Bahnen und Busse wurden umgeleitet, einige Streckenabschnitte können während der Demonstration nicht angefahren werden. Die meisten Bahnen wurden über den hauptbahnhof umgeleitet. "Die Demonstrationen hatten heftige Auswirkungen für uns", sagte Rheinbahnsprecherin Heike Schuster.

Die Demonstranten sammelten sich an zwei Orten: Die Gewerkschaft Verdi begann mit einer Auftaktkundgebung um 11 Uhr vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße.

Die letzten Teilnehmer des Protestzug zogen gegen 12.45 Uhr langsam von der Friedrich-Ebert-Straße aus über die Steinstraße und kreuzten die Oststraße, die gesperrt war. Aufgrund der Vielzahl an Teilnehmern ging es nur langsam voran.

Als letzte Gruppe setzte sich die Gewerkschaft der Lehrer und Erzieher vor dem DGB-Haus in Bewegung. Die Polizisten und Feuerwehrleute, die sich extra einen Tag freigenommen hatten, haben sich nicht nur mit Trillerpfeifen ausgerüstet, sondern lassen Sirenen schrillen, um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen.

Mit einer kompletten Hundertschaft beteiligt sich die Kreispolizei Dortmund an der Demo. Sie wollen Solidarität mit den Tarifbeschäftigten zeigen. "Alle Kollegen haben sich für heute Urlaub genommen. Wir unterstützen die Tarifbeschäftigten, weil wir die Gehaltsdiskrepanzen unfair finden", erklärt Kreisgruppenvorsitzender Peter Bauch-Schmidt.

Der Demonstrationszug bog von der Berliner Allee in die Graf-Adolf-Straße ab, um sich über die Haroldstraße und den Apolloplatz zum Platz des Landtags zu bewegen. Die Berliner Allee wurde nach dem letzten Teilnehmer wieder freigegeben.

Die Polizei sieht die Lage entspannt. "Die Probleme sind nicht so gravierend, wie wir befürchtet hatten", sagt Polizeisprecher Jochen Schütt. Größere Staus gebe es nicht.

Bereits für 10 Uhr hatte der Deutsche Beamtenbund zur Auftaktkundgebung auf den Burgplatz aufgerufen. "6.5 Prozent müssen auf den Tisch", forderte der Verhandlungsführer des Beamtenbundes Willi Russ. Den Arbeitgebern warf er eine Blockadehaltung vor, da diese bisher kein Angebot vorgelegt haben. "Wir brauchen Kohle und für die Auszubildenden eine verlässliche Übernahme." Der öffentliche Dienst drohe sonst zu vergreisen, sagte Russ vor rund 3000 demonstrierenden Angestellten.

Rainer Wendt, Bundeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, betonte in Richtung Arbeitgeber: "Bis jetzt waren wir noch nett, aber wir können auch anders." Die Teilnehmener zogen gegen 11.30 Uhr über Markt- und Bergerstraße, Carlsplatz, Benrather Straße, Heinrich-Heine-Allee und Maximilian-Weyhe-Alle zum Finanzministerium an der Jägerhofstraße. Dort soll die Abschlusskundgebung gegen 14 Uhr beendet sein.

Insgesamt ist die Polizei mit der Verkehrssituation während der Demos zufrieden. "Es gab zum Teil erhebliche Beeinträchtigungen", sagt Andreas Czogalla. "Wir hatten es aber schlimmer erwartet." Durch frühzeitig aufgestellte Hinweisschilder konnten sich die Menschen auf die Verkehrssituation einstellen. "Das hat uns geholfen."

(sg)
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