Düsseldorf Mehr als 300 Demonstranten zeigen ihre Solidarität mit Israel

Düsseldorf · Gabriel Goldberg war "richtig glücklich": Seinem letzten Aufruf zur Solidaritätskundgebung mit Israel waren 80 Menschen gefolgt, gestern Abend versammelten sich mehr als 300 auf dem Heine-Platz. Und es waren keineswegs nur Mitglieder der Jüdischen Gemeinde.

Solidaritätskundgebung für Israel in Düsseldorf
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Solidaritätskundgebung für Israel in Düsseldorf

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"Wir sind in der Mitte der Gesellschaft", sagte Goldberg, der die Kundgebung gemeinsam mit der Düsseldorfer Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Zionistischen Organisation Deutschland (ZOD) organisiert hatte.

Auf Transparenten demonstrierten sie für Israels Recht auf Selbstverteidigung und für Frieden in der Gaza-Region. Vor allem aber geriet die Kundgebung, die von knapp 30 Israel-Gegnern immer wieder lautstark gestört wurde, zur eindrucksvollen Demonstration gegen Antisemitismus in Deutschland. Bürgermeister Günter Karen-Jungen (Grüne) nannte die jüngsten Ausschreitungen beschämend und widerwärtig: "Der Wunsch nach Frieden lässt sich nicht durch Hass in deutschen Städten verwirklichen." Aus dem Landtag waren Norbert Römer (SPD-Fraktionschef) und Indola Schmitz (FDP) gekommen, verwahrten sich gegen judenfeindliche Äußerungen: "Das hat in unserer Gesellschaft keinen Platz", sagte Schmitz und Römer betonte: "Wir sind dankbar, dass es jüdische Gemeinden in Deutschland gibt."

Gabriel Goldberg hatte die Störer zuvor noch mit dem Hinweis begrüß, man habe "auch vor Andersdenkenden Respekt". Die Polizei sah das nur bedingt so, griff ein, als die Protestler "Kindermörder" schrien und erstattete zwei Anzeigen wegen Beleidigung, bevor schließlich ein Gewitterregen die Antisemiten vertrieb.

Bereits am Nachmittag hatte der gewählte OB Thomas Geisel (SPD) zu Solidarität mit der Partnerstadt Haifa aufgerufen und gefordert, Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten.

(RP)
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