Flughafen Düsseldorf Mehr als 300 Strafanzeigen gegen Parkservice-Firmen

Düsseldorf · Der Ärger um unseriöse Parkservice-Firmen rund um den Düsseldorfer Flughafen geht weiter. Der Polizei liegen bereits mehr als 300 Anzeigen wegen Betrugs vor: Denn während die Fahrzeug-Besitzer denken, ihr Auto stehe in einer Garage oder auf einem bewachten Parkplatz, stellen die Firmen die Wagen auf städtischem Gebiet ab.

 An der Straße Am Gatherhof in Rath stehen fast ausschließlich Autos, die nicht aus Düsseldorf kommen.

An der Straße Am Gatherhof in Rath stehen fast ausschließlich Autos, die nicht aus Düsseldorf kommen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die öffentliche Debatte um unseriöse Parkservice-Unternehmen im Umfeld des Düsseldorfer Flughafens ist auch den direkt Betroffenen nicht verborgen geblieben. Fahrzeughalter, die während des Urlaubs ihre Autos in die Obhut solcher Firmen geben, schauen nach ihrer Rückkehr inzwischen offenbar genauer hin.

Wie die Polizei bestätigt, liegen mittlerweile mehr als 300 Einzelanzeigen vor, zumeist wegen Betrugs. "Wir führen konkret in fünf Fällen Sammelverfahren gegen derartige Unternehmen durch", sagt Polizeisprecher Markus Niesczery. "Die Urlauber sind durch die Berichterstattung in den Medien sensibilisiert und überprüfen ihre Wagen genau — etwa, ob sich der Kilometerstand signifikant verändert hat oder das Auto frische Schäden aufweist", so Niesczery.

Der Radius, in dem diese dubiosen Unternehmen die Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum parken, anstatt sie wie vertraglich zugesichert auf einem abgesicherten Parkplatz abzustellen, habe sich in den vergangenen Monaten enorm vergrößert. "Das geht inzwischen bis nach Ratingen", erklärt Niesczery.

Seitdem die Stadt dazu übergegangen ist, an auffälligen Stellen das Parken nur noch maximal 24 Stunden zu erlauben, gehen die Park-Services anscheinend zunehmend dazu über, die Wagen nahezu täglich zu bewegen. Als ein Leser die RP darauf aufmerksam machte, Autos mit fremden Kennzeichen würden inzwischen auch in Rath abgestellt, waren diese über Nacht plötzlich verschwunden. Es war das Ende der ersten drei Ferienwochen. Wer sich in der Zwischenzeit auf der Bochumer Straße oder Am Gatherhof umschaut, sieht wieder fast ausschließlich fremde Autos, einige sogar mit Nummernschildern aus den Niederlanden, Belgien oder Frankreich.

(arc)
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