Düsseldorf Mehr als 4000 Fahrräder in einem Jahr gestohlen

Düsseldorf · Düsseldorf bleibt eine Hochburg für Diebe. Die Polizei sieht in der Bilanz für 2014 aber auch Erfolge.

So hat sich die Kriminalität 2014 in Düsseldorf entwickelt
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Foto: Bundespolizei

Die Zahl der Diebstähle hat in Düsseldorf im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Die Polizei verzeichnet insgesamt 45.613 Delikte in diesem Bereich. Das sind 1201 Taten mehr als im Vorjahr und eine Steigerung um 2,7 Prozent. Damit machen Diebstähle in Düsseldorf etwas mehr als die Hälfte aller Straftaten aus - deutlich mehr als der Landesschnitt von 44 Prozent. Das besagt die Kriminalstatistik für das Jahr 2014, die die Polizei gestern vorgestellt hat.

Einen erneuten Anstieg gab es demnach unter anderem beim Autodiebstahl. 456 Fahrzeuge wurden im Jahr 2014 gestohlen, das waren 52 mehr als im Vorjahr. Die Diebe haben es insbesondere auf bestimmte hochwertige Marken abgesehen. Erheblich zugenommen hat der Fahrraddiebstahl: 4189 Räder wurden geklaut, 492 mehr als 2013. Damit werden pro Tag im Durchschnitt mehr als elf Räder entwendet. Der stellvertretende Direktionsleiter Frank Kubicki erklärt den Anstieg beim Radklau mit der wachsenden Beliebtheit dieses Verkehrsmittels - kündigt aber auch an, dass die Polizei in diesem Bereich aktiver werden will. "Wir werden darauf ein besonderes Augenmerk legen", sagte Kubicki.

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Foto: Christoph Göttert

Nach den Erkenntnissen der Polizei steht Düsseldorf nach wie vor im Visier von auswärtigen, oft professionell organisierten Diebesbanden. Das zeigt der vergleichsweise hohe Anteil von Auswärtigen unter den Tätern. Mehr als die Hälfte der erwischten Diebe hatte ihren Wohnsitz nicht in der Stadt - im Landesschnitt ist es weniger als ein Drittel. "Die hohe Attraktivität von Düsseldorf für Diebe ist ein Nachteil des Wohlstands", sagt Kubicki. In weniger als jedem fünften Fall von Diebstahl wird der Täter gefasst. Bei Einbrüchen ist es rund jeder zehnte.

Die Polizei sieht aber auch Erfolge. So ist die Zahl der Wohnungseinbrüche auf 2492 (2013: 2680) erneut zurückgegangen. Aus Sicht von Polizeipräsident Norbert Wesseler ist das auch eine Folge der Großaktionen, bei denen die Polizei unter anderem Zufahrtsstraßen und bekannte Unterkünfte der Diebe kontrolliert hatte. Zudem blieb es bei 45 Prozent der Einbrüche beim Versuch. Die Polizei wertet das als Zeichen, dass sich die verstärkten Sicherheitsberatungen für Bürger auszahlen.

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Foto: Bußkamp, Thomas

Weil die Opfer von Einbrüchen enorm leiden, hatte die Polizei der Bekämpfung dieser Delikte 2014 eine hohe Priorität eingeräumt und verstärkt Personal eingesetzt - das soll in diesem Jahr weitergehen. "Der intensive Fahndungsdruck scheint zu wirken", sagt Kubicki. Dies gelte auch für den Taschendiebstahl und den Diebstahl aus Autos, bei denen die Fallzahlen ebenfalls rückläufig sind. Ein Erfolg im Kampf gegen Autoaufbrüche gelang der Polizei in der Nacht zu gestern: Sie konnte einen 37-Jährigen festnehmen, der eine Vielzahl von Autos rund um den Staufenplatz geknackt hatte. Er sitzt in Haft.

Polizeipräsident Wesseler sieht mit Blick auf die gesamte Kriminalitätsstatistik gute und schlechte Entwicklungen. So ist die Gesamtzahl der Straftaten um 1,76 Prozent auf 86 071 zurückgegangen. Nicht zufrieden ist der Polizeichef aber damit, dass zugleich die Aufklärungsquote gesunken ist. Die Düsseldorfer Polizei klärte 42,25 Prozent (2013: 44,84) aller Verbrechen auf und liegt damit unter den Werten der polizeilichen Großbehörden.

(RP)
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