Düsseldorf Mehr Einbrüche, weniger Überfälle

Düsseldorf · Die Polizei hat die Kriminalitäts- und Verkehrsstatistik für den Stadtbezirk 6 vorgelegt. Die Gesamtzahlen sind relativ stabil. Bei einzelnen Delikten gibt es aber einen hohen Anstieg.

 Das Jahr 2015 begann in Rath kriminell: Am Neujahrstag flog ein Ticketautomat am S-Bahnhof in Luft. Gefasst wurden später zwei Brüder aus dem Stadtteil, die für eine ganze Serie solcher Taten verantwortlich sein sollen.

Das Jahr 2015 begann in Rath kriminell: Am Neujahrstag flog ein Ticketautomat am S-Bahnhof in Luft. Gefasst wurden später zwei Brüder aus dem Stadtteil, die für eine ganze Serie solcher Taten verantwortlich sein sollen.

Foto: ANC-News

Mit insgesamt 4167 Kriminalitätsdelikten gab es im letzten Jahr einen leichten Rückgang der bei der Polizei gemeldeten Fälle im Stadtbezirk 6 gegenüber dem Vorjahr. Das teilte nun die Polizei in der Bezirksvertretung 6 mit. Ein deutlicher Anstieg um insgesamt rund 100 Delikte wurde aber in den Stadtteilen Lichtenbroich und Mörsenbroich im Bereich Straßenkriminalität registriert. Dafür gab es mit insgesamt 15 Vergehen weniger Raubüberfälle in allen vier Stadtteilen. "Anfang diesen Jahres ist allerdings die Zahl besonders in Rath und Unterrath gestiegen. Am 29. März konnten wir jedoch einen Tatverdächtigen festnehmen, der bei einer Tat auch einer Frau mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben soll und dem wohl viele Taten zuzurechnen sind", sagt Polizeidirektorin Irmgard Baumhus.

Wie in ganz Düsseldorf gab es im letzten Jahr einen starken Anstieg der Wohnungseinbrüche, deren Zahl 2013 und 2014 zurückgegangen war. Ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit soll deshalb künftig wieder in diesem Bereich liegen. Mit Kontrollen an Zufahrtsstraßen in Wohngebieten oder Fahrten mit dem Streifenwagen durch Wohnstraßen soll Präsenz gezeigt werden.

Besonders der Stadtteil Unterrath war mit 128 von insgesamt 292 Fällen von den Einbruchsserien betroffen. "Wir gehen davon aus, dass es in der Regel rumänische Straftäter sind, die aus anderen Städten und dem Ausland anreisen. Gerade, wo große Anonymität herrscht, schlagen die Banden zu und entwenden vor allen Dingen Bargeld und Schmuck", sagt Baumhus. Beliebt seien Ziele, die zudem guten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr hätten. "Wohnungseinbrüche und das damit verbundene Eindringen in die Privatsphäre sind für die Betroffenen sehr belastend. Da gibt es nichts, schön zu reden", sagt die Polizistin. Die Polizei möchte sich deshalb auch stärker bei der Nachsorge von Opfern engagieren, zum Beispiel diese später noch einmal aufsuchen und auf Hilfsangebote aufmerksam machen.

Während in Düsseldorf insgesamt die Diebstähle aus Fahrzeugen weniger geworden sind, wurden im Stadtbezirk 6 mehr dieser Delikte registriert. Im Jahr 2014 wurden davon 310 Fälle gemeldet. 2015 waren es 401 Aufbrüche. "Die Täter zu ermitteln, die meistens aus Ost-Europa stammen, ist sehr schwierig, da diese nur anreisen, in einer Nacht ihre Taten begehen und direkt wieder verschwinden." Hier sei die Polizei, genau wie bei den Wohnungseinbrüchen, sehr auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um überhaupt Fahndungserfolge erzielen zu können.

Die Verkehrsunfall-Entwicklung im Stadtbezirk 6 zeigt einen leicht negativen Trend. Es wurden 738 Unfälle, Unfälle mit Bagatellschäden nicht mitgerechnet, von der Polizei registriert. 201 Personen wurden dabei verletzt. "Darunter waren 44 Schwerverletzte, aber zum Glück gibt es seit zwei Jahren keine Verkehrstoten im Bezirk."

Zugenommen hat im letzten Jahr erneut die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht. 572 dieser Delikte wurden der Polizei gemeldet. Dabei gehen die Fahrer bei dieser Straftat ein hohes Risiko ein. Denn weit mehr als die Hälfte aller Unfallfluchten werden aufgeklärt.

(brab)
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