Schulanmeldungen Mehr Plätze an Gymnasien benötigt

Düsseldorf · 100 Schüler mehr als im vergangenen Jahr müssen an den Gymnasien untergebracht werden. Dabei gibt es einige sehr beliebte Schulen wie das Comenius-Gymnasium. Im Masterplan Schule hat der Ausbau beliebter Schulen aber nicht immer Priorität.

 100 Schüler mehr als im vergangen Jahr müssen an den Düsseldorfer Gymnasien untergebracht werden. Das Comenius-Gymnasium ist besonders beliebt. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.

100 Schüler mehr als im vergangen Jahr müssen an den Düsseldorfer Gymnasien untergebracht werden. Das Comenius-Gymnasium ist besonders beliebt. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.

Foto: DPA/Radowski

Obwohl es einige besonders beliebte Gymnasien gibt, steht deren Ausbau nicht zwangsläufig an höchster Stelle im Masterplan Schule. Ein Vergleich zeigt: Die Diskrepanz zwischen dem aktuellen Bedarf an Plätzen und der Priorität im Masterplan im vergangenen Jahr ist teilweise groß. Das beliebte Comenius-Gymnasium stand auf der Ausbauliste erst auf Platz 14 (von 45). Obwohl sich 178 Schüler dort angemeldet haben, kann das Comenius-Gymnasium jetzt nur 124 Fünftklässler aufnehmen. Die Anmeldezahlen am Lessing-Gymnasium liegen hingegen bei 57. Dabei stand der Ausbau des Lessing-Gymnasiums zur Ganztagsschule auf Platz zwei der Prioritätenliste der Stadtverwaltung (siehe Grafik).

Zwar sind in der Prioritätenliste auch alle anderen Schulformen enthalten, doch zeigt sich deutlich, dass bei dem Ranking der Gymnasien durchaus anderer Bedarf seitens der Schülerschaft herrscht.

So zum Beispiel am Luisen-Gymnasium. Zwar hatte dort der Ausbau Priorität im Jahr 2011, doch jetzt haben sich nur 73 Schüler für das kommende Schuljahr dort angemeldet. Aufgenommen werden laut Schulverwaltungsamt 96 Kinder. Das bedeutet, dass einige Kinder, die an anderen Schulen nicht mehr genommen werden können, zur Luisenschule gehen müssen. Derzeit befindet sich dort die Übermittagsbetreuung im Ausbau. Die Kosten werden auf 650 000 Euro geschätzt.

Abgeschlossen sind bereits zwei Bauvorhaben am Humboldt- und am Marie-Curie-Gymnasium. Beide Schulen konnten in diesem Jahr auch hohe Anmeldezahlen verzeichnen. Beide Schulen werden fünfzügig starten und jeweils 150 Schüler in der fünften Klasse aufnehmen. Dort ist das Konzept des Masterplans voll aufgegangen.

Dennoch bleibt fragwürdig, wie sich die Anmeldezahlen in Zukunft gestalten. Da in Düsseldorf immer mehr Kinder geboren werden, werden spätestens in zehn Jahren die geburtenstarken Jahrgänge auf die weiterführenden Schulen wechseln. "Diese Entwicklung berücksichtigen wir bei der Planung", erklärt Theo Bremer, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamts. Schon immer seien Schwankungen zu beobachten, was die Beliebtheit der Gymnasien betrifft.

In dem kommenden Schuljahr werden sich die Gymnasien mit den erhöhten Anmeldungen arrangieren müssen. 100 Schüler mehr als im vergangenen Jahr müssen nun untergebracht werden. Einerseits werden fünf Gymnasien ihre Zügigkeit erhöhen. Andererseits kann auch die Schülerzahl pro Klasse erhöht werden. Nach RP-Informationen haben sich bei einer internen Besprechung die Schulleitungen darauf geeinigt, auch Klassen mit 31 Schülern einzurichten. Das ist normalerweise von der Schulaufsicht nicht erlaubt. Die Höchstgrenze liegt bei 30 Schülern pro Klasse. Thomas Kirchhoff, stellvertretender Schulleiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, sagt dazu: "Das wollen weder die Schulen noch die Bezirksregierung. Das will die Schulverwaltung."

(art)
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