Rücktritt Merkels gefordert Chef der JU Düsseldorf prüft Strafanzeige gegen Kritiker

Düsseldorf · Nachdem er vergangene Woche mit einer Rücktrittsforderung an Angela Merkel für Schlagzeilen gesorgt hat, sieht sich der Vorsitzende der Düsseldorfer Jungen Union, Ulrich Wensel, einer "Verleumdungskampagne" ausgesetzt. Jetzt will er gegen interne Kritiker vorgehen.

 Der Vorsitzende der Jungen Union Düsseldorf, Ulrich Wensel.

Der Vorsitzende der Jungen Union Düsseldorf, Ulrich Wensel.

Foto: Anne Orthen

Von dem entsprechenden JU-Vorstandsbeschluss zum Rücktritt Merkels hatten sich 21 Mitglieder der CDU-Nachwuchsorganisation distanziert. Nachdem Wensel deren Erklärung als "alberne" Reaktion ehemaliger Vorstandsmitglieder abgetan hatte, sind jetzt interne Sprachnachrichten und verschiedene Dokumente den Medien zugespielt worden, die Wensels Politgebaren in Frage stellen.

Unter anderem wird ihm und seinen Vorstandskollegen vorgeworfen, sie würden Jung-Mitgliedern Bargeld für die Mitgliedsbeiträge aushändigen - denn nur, wer diesen Beitrag zahlt, hat im Düsseldorfer Kreisverband auch Stimmrecht. Selbst wenn das so wäre, sagte Wensel am Mittwoch, könne er daran nichts Verwerfliches finden. "Wir wollen niemanden von politischem Engagement ausschließen, nur weil er kein Geld für einen Mitgliedsbeitrag hat." Die Kopplung von Stimmrecht und Beitrag in der JU-Satzung sei ohnehin unzulässig und vom Landesverband moniert worden. Wensel glaubt, seine Kritiker wollten ihn öffentlich diskreditieren, weil er die Kanzlerin kritisiert habe, und kündigte Strafanzeige gegen die Absender der internen Nachrichten an.

Unterdessen hat der CDU-Kreisvorstand eigene Recherchen zu den Vorwürfen aufgenommen: "Wir prüfen, ob es Vorgänge gibt, bei denen wir einschreiten müssen", sagte Thomas Jarzombek.

(sg)
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