Düsseldorf Messdienst ist Familiensache

Düsseldorf · Der Ministrantendienst ist für die Geschwister Brandenburg Ehrensache. Sie haben Spaß daran und wollen das Amt an nächste Generationen weitergeben.

 Patrick (v.l.), Annina und Pascal Brandenburg sind in der der Kirchengemeinde St. Josef in Rath Messdiener.

Patrick (v.l.), Annina und Pascal Brandenburg sind in der der Kirchengemeinde St. Josef in Rath Messdiener.

Foto: Andreas Bretz

Annina, Pascal und Patrick Brandenburg befinden sich in bester Gesellschaft. Seit vielen Jahren sind die Geschwister in der Kirchengemeinde St. Josef in Rath als Messdiener tätig, üben also ein Ehrenamt aus, das auch schon von vielen Prominenten übernommen wurde. Joschka Fischer, Stefan Raab, Helmut Kohl, Andrea Nahles, Thomas Gottschalk, Günther Jauch, Hape Kerkeling, Jogi Löw und Christoph Maria Herbst gehören dazu.

"Einige Kinder werden Messdiener, weil das schon ein Elternteil war, quasi eine Familientradition fortgesetzt wird. Bei uns war das aber nicht der Fall" sagt der 25-jährige Patrick. Er hat sich nach der Erstkommunion Freunden angeschlossen, die Messdiener werden wollten und für seine Geschwister war es dann schon ganz "normal" ebenfalls den Dienst am Altar versehen zu wollen.

"Anfangs war es für mich interessanter, aktiv an der Gottesdienstgestaltung teilzunehmen, als nur zuzuschauen. Und bei gut besuchten Messen wie zu Ostern und Weihnachten hat man die besten Plätze", sagt Annina. Inzwischen engagieren sich die Geschwister vor allen Dingen als Ministranten, damit das Amt, das ihnen selber viel Spaß macht, erhalten bleibt und an die nächste Generation weitergegeben werden kann. "Das wird aber immer schwieriger und eine große Herausforderung, da immer weniger Kinder Lust und Zeit dafür haben", sagt Patrick. Viele Jahre hat er die Leitung der Messdiener übernommen, bevor er die Aufgabe an seinen 23 Jahre alten Bruder abgab. Zu ihr gehört es, Einsatzpläne für die Ministranten zu erstellen und auch neue Messdiener auszubilden.

Diese lernen den Ablauf des Gottesdienstes kennen, welche Wege abgeschritten werden, wann gekniet oder gestanden wird, wo man sitzt und wann die Schellen geläutet werden dürfen. Klappt das, werden die neuen Messdiener feierlich in einem Gottesdienst in das Amt eingeführt. "Danach laufen die Anfänger erst einmal nur mit und dann kommen nach und nach Aufgaben wie die Gabenbereitung, das Tragen von Kerzen und des Weihrauchfasses hinzu", sagt Pascal. Letzteres ist aber bei vielen Ministranten nicht sonderlich beliebt, da schon manch einem Jugendlichen davon schlecht geworden ist oder er Kopfschmerzen bekam.

Messdiener wird man in der Regel nach der Erstkommunion im Alter von neun oder zehn Jahren. "Man kann aber auch viel später noch Messdiener werden. Es gibt eigentlich keine Altersbegrenzung. Wir hatten erst neulich eine 14-Jährige, die mit ihrer kleinen Schwester zusammen die Ausbildung zur Messdienerin gemacht hat", sagt Pascal. Und Messdiener bleibt man in der Regel sein ganzes Leben lang. "Es gibt keine ,Entmessdienerung'. Weihnachten fehlten in einem Gottesdienst Ministranten und da sind mehrere Erwachsene spontan für den Altardienst eingesprungen", sagt Patrick.

Der 14-jährige Jakob wurde von den Brandenburgs ausgebildet und ist gerne Messdiener. "Als Ministrant gehöre ich viel stärker zur Gemeinschaft dazu und kann Verantwortung übernehmen und auch etwas zurückgeben. Denn für uns Kinder und Jugendliche werden auch viele Angebote gemacht wie Ausflüge oder auch die Fahrt ins Herbstlager."

(brab)
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