Rheinbahn in Düsseldorf Metrobusse sollen Stadtrand besser anbinden

Düsseldorf · Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hat seine Zustimmung zur Einrichtung neuer Schnellbusse gegeben. Sie sollen auf den Strecken der heutigen Buslinien 721, 730, 834 sowie 835 verkehren und bis zu dreimal pro Stunde fahren.

Die Rheinbahn will Menschen in den Düsseldorfer Außenlagen besser an den Öffentlichen Personennahverkehr anbinden. Der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft hat am Mittwoch sein Einverständnis für den Plan gegeben, vier neue so genannte Metrobuslinien in Düsseldorf einzuführen. "Die Strecken entsprechen den heutigen Verläufen der Buslinien 721, 730, 834 und 835", sagt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Sie sollen die bisherigen vier Buslinien aber nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen.

Umgesetzt werden sollen die neuen Linien mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan 2018, also in knapp eineinhalb Jahren. Dazu möchte die Rheinbahn 24 neue Busse erwerben. "Geplant ist der Kauf der bekannten großen Gelenkbusse", sagt Schumacher.

Allerdings werden die neuen Fahrzeuge sich optisch und technisch nicht nennenswert von den bisherigen 200 Gelenkbussen der Rheinbahn unterscheiden. "Wir verzichten bewusst darauf, auf den neuen Metrobuslinien andere Fahrzeuge einzusetzen. Das verschafft uns mehr Flexibilität, weil wir dann im Notfall, bei Ausfällen oder Werkstattaufenthalten unseren bisherigen Fuhrpark der Rheinbahnflotte einsetzen können", sagt Schumacher.

Zehn Millionen Euro für mehr Geschwindigkeit auf der Strecke

Jeder der neuen Busse soll etwa 300.000 Euro kosten. Zusammen mit einigen Umbauten, die an Haltestellen notwendig werden, belaufen sich die Investitionen für das Projekt Metrobusse somit auf ungefähr zehn Millionen Euro. Überschaubar, sagen Experten, verglichen mit den durchschnittlich üblichen Investitionen der Rheinbahn von ungefähr 50 bis 100 Millionen Euro jährlich.

Ihre Vorteile sollen die Metrobusse in einer höheren Geschwindigkeit ausspielen. So werden die geplanten Linien an wesentlich weniger Haltpunkten stoppen. Auf den bisherigen Linien halten die Busse alle 200 bis 300 Meter, sofern ein Passagier den Halteknopf drückt oder ein Fahrgast an einer Haltestelle wartet. Die neuen Busse werden also Bushäuschen überspringen.

Zum Vergleich: Heute braucht die Buslinie 721 für ihre Wegstrecke im Durchschnitt 42 Minuten. Der auf gleicher Strecke fahrende Metrobus braucht dann noch 36 Minuten. "So wollen wir näher an die Zeiten des Autos kommen, ein Kfz braucht im Schnitt 30 Minuten für die Strecke." Der 730er braucht heute 47 Minuten, der Schnellbus dann 39, das Auto im Vergleich nur vier Minuten weniger. Die Linien und ihre möglichen Haltepunkte sollen nun mit den Bezirksvertretungen erörtert werden.

Die Strecken im Einzelnen:

  • Neue 721 / M1 Die Buslinie startet am Flughafen, fährt am Nordfriedhof entlang, kreuzt den Wehrhahn. Der weitere Streckenverlauf ab Hauptbahnhof ist über die Oberbilker Allee bis Eller. Im Gegensatz zu den anderen Linien ist dieser Streckenverlauf noch ungewiss wegen der Planungen für die U 81.
  • Neue 730 / M2 Der Bus fährt ausgehend vom Freiligrathplatz unweit der Messe zunächst nach Unterrath, dann weiter über Rath-Mitte zum Staufenplatz (wo sie die 834/ M4 kreuzt) und nach Gerresheim. Anschließend geht es nach Eller S-Bahnhof (Umstieg auf die 721/M1 möglich) und weiter gen Süden über Reisholz S (Verbindung zu 835/M3) bis Benrath).
  • Neue 834 / M4 Vom Heerdter Krankenhaus durch Oberkassel über die Heuss-Brücke und über die B8 bis zum Staufenplatz.
  • Neue 835 / M3 Comeniusplatz über die Kniebrücke, Kirchplatz über den Lastring zur Uni, dann über Himmelgeist, Itter und Holthausen schließlich zu Reisholz S. Die Linien verkehren selbstverständlich auch in umgekehrter Richtung.
(tb.)
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