Düsseldorf Mieterverein begrüßt Preisbremse

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Abteilung des Mieterbundes sieht die Pläne von CDU und SPD zur Reform des Mietrechts positiv. Künftig sollen die Mieter nicht mehr pauschal die Maklerkosten tragen, sondern stets die Auftraggeber.

 Das neue Wohnviertel "Les Halles" auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs Derendorf. Preiswerte Wohnungen sind Mangelware.

Das neue Wohnviertel "Les Halles" auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs Derendorf. Preiswerte Wohnungen sind Mangelware.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Pläne von CDU und SPD zur Reform des Mietrechts stoßen erwartungsgemäß auf große Zustimmung beim Düsseldorfer Mieterverein. Unter anderem sehen die Pläne vor, dass künftig stets der Besteller des Maklers dessen Kosten übernimmt.

Bislang trägt in Düsseldorf, wo es deutlich mehr Nachfrager als Anbieter auf dem Mietwohnungsmarkt gibt, in der Regel der Mieter die Courtage, obwohl der Vermieter den Makler meist beauftragt hat. "Wir finden diese neue Regelung plausibel und gerecht", sagt Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Düsseldorfer Mietervereins. Wer jemanden beauftrage, sein Auto gegen Gebühr zu verkaufen, können sich die Kosten auch nicht vom Käufer zurückholen, meint Witzke.

Die Sorge, die Vermieter könnten die Kosten für die Courtage indirekt über eine höhere Miete an die Mieter überwälzen, hält der Mietervereins-Chef für unbegründet. "Die Vermieter nehmen schon heute gerade so viel, wie der Markt an Miete hergibt. Mehr ist da nicht drin", so Witzke. Auch das Problem, dass einige Vermieter einen Verwandten oder Bekannten als Makler ausgäben, und so die Courtage selbst einstrichen, sei mit der neuen Regelung effektiv umgangen.

Die geplante Mietpreisbremse bei Neuvermietungen, die der Verband bereits seit Jahren gefordert hatte, begrüßt Witzke. Ziel ist, den Anstieg der Preise bei Neuvermietungen auf maximal zehn Prozent zu begrenzen. "Dadurch würde endlich Ärger und Ausnutzung verhindert", sagt Witzke.

So gebe es oft Fälle, bei denen etwa ein Student nach kurzer Zeit seine Wohnung an einen anderen Kommilitonen abgibt. "Und dann verlangt der Vermieter plötzlich 450 statt 300 Euro warm", so Witzke. Das sei eine Ausnutzung der Mieter, die durch die große Knappheit an Wohnraum in Düsseldorf möglich ist.

Makler hatten vor der Mietpreisbremse massiv gewarnt. So hatte der Vorsitzende des Rings deutscher Makler in Düsseldorf, Jörg Schnorrenberger im RP-Gespräch gesagt: "Die Pläne werden dazu führen, dass die Vermieter ihre Wohnungen nicht mehr sanieren und renovieren." Wenn Preiserhöhungen unterbunden würden, gebe es keinen wirtschaftlichen Anreiz, die Wohnung aufzuwerten.

Mieter-Funktionär Witzke fordert trotz der Neuregelungen mehr Aktivitäten der Stadt. "Es bleibt ein Unding, dass die Stadt Düsseldorf beim Verkauf von Grundstücken im Jahr 40 Millionen Euro Überschuss erzielt und diese nicht wieder zum Beispiel in den Bau von erschwinglichen Wohnungen investiert", sagte Witzke.

Die Stadt müsse Grundstücke preisreduziert zur Verfügung stellen und sich ihrer eigenen Wohnungsgesellschaft zur Schaffung von Wohnraum bedienen.

(RP)
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