Hochwasserschutz Millionen-Deich in Wersten

Düsseldorf · Seit August 2005 wurden die Deiche an den Seiten des Brückerbachs saniert. Gestern wurde das Projekt offiziell bei einem Fest mit Politikern und Anwohnern vorgestellt. Stadt und Land haben 15,5 Millionen Euro investiert.

50.000 Bewohner von Wersten, Itter und Holthausen brauchen keine Angst mehr vor Hochwasser zu haben. Der neue Deich längs des Brückerbachs hält auch das extreme Hochwasser von 11,75 Metern aus. "Und das hat es in Düsseldorf noch nie gegeben", beruhigte gestern Kristian Lütz vom städtischen Entwässerungsbetrieb. Die höchste Marke sei mit 11,10 Meter im Jahr 1926 gemessen worden. 1993 und 1995 waren es noch einmal 10,32 Meter.

Kleines Fest für Anwohner

15,5 Millionen Euro investierten Stadt und Land, um die südlichen Stadtteile vor Hochwasser zu schützen. "Es ist eine gelungene Mischung zwischen Hochwasserschutz und naturnahem Gewässerausbau", lobte Regierungspräsident Jürgen Büssow, der das Projekt mit Bürgermeister Dirk Elbers in Betrieb nahm.

Dazu hatte die Stadt zu einem kleinen Fest auf die grüne Wiese eingeladen: Es gab Altbier, eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Bachs und viele Geschichten von Anwohnern dazu. "Ne, so richtig Hochwasser hatten wir noch nicht, aber in unseren Kellern wird es ab und zu schon mal feucht", meinten einige. Das, so erklärte es Kristian Lütz, sei der gestiegene Grundwasserspiegel — das Problem werde sich auch in Zukunft nicht lösen lassen. Und noch eine Anmerkung der Nachbarn: "Wenn jetzt noch Papierkörbe aufgestellt werden, ist alles perfekt."

Der Bach, ein Mündungsarm der südlichen Düssel, zieht sich über eine Länge von 2750 Metern zwischen dem Wehr an der Werstener Dorfstraße bis zur Rheinmündung. Bei Hochwasser staut sich das Wasser in diesem eigentlich friedlich dahin plätschernden Wasser. Die Deiche waren 100 Jahre alt und wurden in den vergangenen drei Jahren in verschiedenen Bauabschnitten mit aufwändig installierten Spundwänden befestigt. Nachdem der Deich aufgeschlitzt und die Wände zum Teil bis zu zehn Meter tief eingesetzt worden waren, wurden Fuß- und Radwege sowie Rasenflächen angelegt. Fünf Deichtore können im Falle eines Hochwassers mit Aluminium-Balken verschlossen werden.

Büssow nutzte den Deichtermin, um Elbers den Planfeststellungsbeschluss für die so genannte Deichertüchtigung der Deichschau Heerdt in Lörick und Büderich zu überreichen.

Auch für Himmelgeist könne das Verfahren bald beginnen, so Büssow. Einziges Problem: Landesmittel seien durch andere Bauprojekte langfristig gebunden. Auch für den Brückerbach steht noch eine Landeszusage über 3,8 Millionen Euro aus.

(RP)
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