Düsseldorf Minister lobt die Holzkonstruktion der Flüchtlingsheime in Lörick

Düsseldorf · Die Neubauten sind nicht zu übersehen: In Lörick entstehen derzeit mehrere zweistöckige Wohnblocks für Flüchtlinge. Ihre Besonderheit: Die Gebäude sind aus Holz. Das ist auch der Grund, warum Landesumweltminister Johannes Remmel die Baustelle am Montag selbst in Augenschein nahm.

 NRW-UmweltministerJohannes Remmel (Mitte) gestern auf der Baustelle. Neben ihm Jürgen Ellerkamp von der Baufirma Terhalle (Ahaus).

NRW-UmweltministerJohannes Remmel (Mitte) gestern auf der Baustelle. Neben ihm Jürgen Ellerkamp von der Baufirma Terhalle (Ahaus).

Foto: Anne Orthen

Doch bevor der Grünen-Politiker das tun konnte, musste er sich ebenso wie alle anderen Besucher eine Warnweste überstreifen - und seine schwarzen Schuhe gegen ein derbes Paar Wanderschuhe wechseln. Die Baustelle ist in diesen Tagen eine Schlammwüste. Doch Jürgen Ellerkamp von der Baufirma Terhalle (Ahaus) ist zuversichtlich, dass Ende März die ersten Flüchtlinge einziehen können. Am Ende werden es mehr als 400 Menschen sein, die dort eine neue (vorübergehende) Heimat gefunden haben. Ausdrücklich dankte die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch dem Rat der Stadt und der Bezirksvertretung vier, die sich für dieses 15.000 Quadratmeter große Vorhaben entschieden hätten. Allerdings seien die Nachbarn wegen der Neuankömmlinge "ein bisschen in Sorge". Sie setzt aber darauf, dass sich die Lage an der Oberlöricker Straße entspannen wird.

Die reine Bauzeit wird mit 16 Wochen veranschlagt; vier der fünf geplanten großen Gebäude und ein kleineres stehen schon. Dort erfolgt jetzt der Innenausbau. Pro Wohnblock sollen 80 Menschen untergebracht werden. Für Familien steht eine etwa 50 Quadratmeter große (erweiterbare) Wohnung mit eigener Küche und eigenem Sanitärbereich zur Verfügung. Alleinreisende müssen sich eine Unterkunft mit Gemeinschaftsbad und -küche zu zweit teilen. Für alle stehen Schulungs-, Klassen- und Sozialräume zur Verfügung. Für das gesamte Projekt gibt die Stadt einschließlich Erschließungskosten rund 16 Millionen Euro aus, so Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement. Betreut wird das Projekt vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM).

Und Remmel? Der Minister lobt den Baustoff Holz über den grünen Klee. Holz binde CO2 und sei ein hervorragender Werkstoff. In Zukunft sollten auch bis zu fünfgeschossige Häuser aus Holz gebaut werden können. Dazu werde die Landesbauordnung entsprechend geändert, kündigte Remmel an.

Er hob besonders die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten hervor. Sollten die Flüchtlingsunterkünfte eines Tages nicht mehr benötigt werden, könnte die mobile Konstruktion demontiert werden und an anderer Stelle etwa als Kindertagesstätte dienen.

(hüw)
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