Düsseldorf Misstöne zwischen Grünen und SPD

Düsseldorf · Vize-SPD-Chef hat vor dem Grünen-Parteitag bei Facebook einen "Denkmodell" gepostet, das nicht gut ankam.

Düsseldorf: Misstöne zwischen Grünen und SPD
Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Einen Politikwechsel im Rathaus hatten SPD und Grüne vor der Kommunalwahl am 25. Mai versprochen, und es war klar, dass man das am liebsten zusammen umsetzen wollte. Von einer Ratsmehrheit ist Rot-Grün aber weit entfernt - man käme auf 35 der 82 Sitze im Stadtrat. Nun haben die Grünen die Option auf eine knappe Mehrheit mit der CDU oder, falls SPD-OB-Kandidat Thomas Geisel bei der Stichwahl am 15. Juni siegt, in einem Ampel-Bündnis mit SPD und FDP.

Doch offenbar ist man im Lager der SPD verschnupft über die schwarz-grüne Annäherung, besonders darüber, dass die Grünen sich nicht klar mit einer Empfehlung für Geisel positionieren. Karl-Heinz Krems, Vize-Chef der SPD und mit am Tisch bei den Sondierungsgesprächen, setzte seine Gedanken beim sozialen Netzwerk Facebook auf die Pinnwand von Grünen-Chefin Mona Neubaur.

Tenor: Wie hätten sich die Grünen gefühlt, wenn sie bei der Wahl (wie jetzt die SPD) zugelegt hätten, ihre Kandidatin in die Stichwahl gekommen wäre und die SPD als potenzieller Lieblingspartner der Grünen dennoch lieber Zugeständnisse an die CDU gemacht hätte? Neubaur antwortete, dies sei nicht der Fall. Krems setzte nach: Es gehe um den Wechsel in Düsseldorf, "und da ist die Frage der Besetzung der Verwaltungsspitze von zentraler Bedeutung". Er betont, er habe die Grünen damit nicht zu einer Empfehlung für Geisel zwingen wollen. Bei den Grünen kam das anders an: als Druck, den man nicht akzeptieren will.

Auf dem Parteitag wurde die Frage der Positionierung diskutiert. Einige Teilnehmer erinnerten daran, dass die Grünen Elbers im Wahlkampf massiv kritisiert haben, und forderten eine Empfehlung für den SPD-Mann. Führende Grüne, auch OB-Kandidatin Miriam Koch, argumentierten, Geisel sei ebenfalls schwer zu akzeptieren - wegen seiner Position zu Fracking und Flughafen. Am Ende sprach sich die Basis mit breiter Mehrheit dafür aus, keine Empfehlung für einen der beiden Kandidaten zu geben.

(RP)
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