Düsseldorf Möbel Höffner: Objekt in Neuss wackelt

Düsseldorf · Ursprünglich wollte Höffner an die Theodorstraße in Rath. Als das nicht klappte, einigte man sich mit der Stadt Neuss über einen dortigen Standort. Aber nun gibt es bei den Nachbarn auch Probleme mit dem Grundstück.

 Da war die Stimmung noch entspannt: (v.l.) Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp mit dem Ehepaar Barbara und Kurt Krieger (Höffner).

Da war die Stimmung noch entspannt: (v.l.) Der Neusser Bürgermeister Herbert Napp mit dem Ehepaar Barbara und Kurt Krieger (Höffner).

Foto: Woitschützke

Möbelkrieg in Rath – unter diesem Begriff lief der Streit um die Ansiedlung eines Möbelhauses an der Theodorstraße. Der schien beendet, weil einer der Kontrahenten, Möbel Höffner, sich zurückzog und einen Neusser Standort aussuchte. Dort will (oder wollte) man bis Ende nächsten Jahres ein riesiges Möbelhaus bauen. Nun jedoch gibt es ein Problem: Auf dem Grundstück gibt es einen Pferdehof, der noch einen Pachtvertrag bis Mitte 2014 hat. Gegen eine Ablösesumme von 600 000 Euro würde er früher gehen. Das Geld müsste der Grundstücksverkäufer, die Stadt Neuss zahlen, meint Höffner-Eigner Kurt Krieger. Die Stadt sieht das aber ganz anders. Bürgermeister Herbert Napp lehnt es ab, diese Summe zu übernehmen. Nun gibt es in Neuss Ratsmitglieder, die fürchten, das gesamte Objekt könnte scheitern.

Dieses Risiko mag Edda Metz so nicht sehen. Die Geschäftsführerin der Krieger-Gruppe (der Höffner gehört) sagte gestern, sie sei sehr optimistisch, dass man das Problem lösen werde, wollte sich aber weiter nicht äußern. Ein Einlenken, so ein Neusser Kommunalpolitiker, klingt anders.

Die Vorgeschichte: Höffner hat von mehreren Grundstückseigentümern in Düsseldorf-Rath Grundstücke zusammen gekauft, um dort ein Möbelhaus zu errichten. Ein ursprünglich zugesagtes Areal, das der städtischen Tochter IDR gehörte, war aber zeitgleich an Höffner-Konkurrent Schaffrath verkauft worden. Obwohl, so die Höffner-Gruppe, man einen "Letter of Intent" hatte, der der Höffner-Gruppe den ersten Zugriff zusagte. Das wird wiederum von der IDR bestritten. Man habe Höffner das Land angeboten, die hätten aber nicht rechtzeitig reagiert.

Also hatte man am Ende die Situation, dass zwei potenzielle Händler derselben Branche nebeneinander mit Bauplänen am Start waren. Allerdings gab es für beide noch kein Baurecht, weil es noch keinen entsprechenden Bebauungsplan gibt.

Die Höffner-Gruppe jedoch zog sich vor einigen Wochen zurück. Mit der Unterstellung, Konkurrent Schaffrath werde vom Rathaus, vor allem von OB Dirk Elbers bevorzugt, weil der in der Schaffrath-Stiftung (die das Möbelhaus vor Jahren gründete) ein Amt bekleide. Das entsprach nicht den Tatsachen, und Elbers ließ dem Möbelhändler eine solche Äußerung per Gericht verbieten.

Höffner ging jedenfalls nach Neuss und fand dort ein riesiges Areal neben dem Rheinpark-Center. Rund 80 000 Quadratmeter wurden gekauft, für insgesamt 47 Millionen Euro.

Doch nun wackelt das Ganze wegen des Pferdehofs, der nur gegen 600 000 Euro früher gehen würde. Dass man das Ablaufen dieser Vertragszeit abwartet, ist unwahrscheinlich – Höffner will auf jeden Fall Ende 2014 eröffnen. Das geht nicht, wenn der Pferdhof erst wenige Monate vorher verschwindet. Wie es nun weitergeht, ist offen. Womöglich muss der Neusser Rat in einer Sondersitzung das Thema neu diskutieren.

(RP)
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