Mönchengladbach Dschihadist aus Rheydt am Flughafen verhaftet
Düsseldorf/Mönchengladbach · Ein 29-jähriger Mann aus Mönchengladbach-Rheydt ist am Flughafen Düsseldorf festgenommen worden. Der Salafist soll in Syrien an Waffen ausgebildet worden und in Kämpfen zum Einsatz gekommen sein. Die Behörden hinderten ihn nun an einer erneuten Reise nach Syrien.
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Wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte, wird gegen den Tatverdächtigen Ugur S., der seit Jahren zur hiesigen salafistischen Szene gehört, seit geraumer Zeit ein Ermittlungsverfahren wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geführt. Er wird verdächtigt, sich zwischen Juli und Ende September 2014 in Syrien an Kampfhandlungen im Krisengebiet beteiligt zu haben. Er soll in Syrien auch für den Kampf ausgebildet worden sein. Dies fällt unter den § 89a des Strafgesetzbuches (Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat).
"Bei dem 29-Jährigen handelt es sich um einen Deutschen mit türkischer Abstammung", sagte ein Sprecher der Polizei Mönchengladbach auf Anfrage unserer Redaktion. Der Mann habe gemerkt, dass die Polizei ihm auf den Fersen ist und habe daher in die Türkei ausreisen wollen.
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Ugur S. soll zum engen Umfeld des mittlerweile aufgelösten, islamistischen Vereins "Einladung zum Paradies" des bekannten Mönchengladbacher Predigers Sven Lau gehört haben. Lau, der ebenfalls schon wegen Terrorverdachts in Untersuchungshaft saß, aber wieder auf freien Fuß gelassen wurde, machte zuletzt wegen der Aktion "Scharia-Polizei" auf sich aufmerksam.
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Seit seiner Rückkehr im Oktober 2014 stand der Mann aus Rheydt unter Beobachtung des Staatsschutzes. Anfang 2014 erwirkten die Behörden gegen ihn ein Ausreiseverbot. Aufgrund neuer Beweismittel, die belegen, dass der 29-Jährige an den Kämpfen in Syrien beteiligt war, und da er wieder nach Syrien wollte, beantragte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf einen Haftbefehl gegen ihn. Nun griffen die Einsatzkräfte am Flughafen Düsseldorf zu.
Der Verdächtige ließ sich widerstandlos festnehmen. Er kam in eine Justizvollzugsanstalt. Konkrete Hinweise auf die Vorbereitung eines Anschlags in der Bundesrepublik Deutschland liegen derzeit nicht vor.
Ugur S. ist der dritte mutmaßliche "Gotteskrieger" bzw. Dschihadunterstützer aus Mönchengladbach, der festgenommen wurde. Erst im Januar dieses Jahres griffen SEK-Kräfte Mustafa C. (26) auf. Auch er soll sich in Syrien einer terroristischen Vereinigung angeschlossen haben, um sich für den militanten Dschihad ausbilden zu lassen. Mustafa C. und Ugur S. wohnten beide im selben Viertel in Mönchengladbach. Die Ermittler gehen davon aus, dass beide sich kannten. Im März wurde Mohammad Sobhan A. aus Gladbach wegen Unterstützung einer IS-nahen Terrortruppe zu knapp drei Jahren Haft verurteilt
