Landtagswahl NRW Monika Dükern, Grüne
Monika Düker hat mit Michael Vesper, dem ehemaligen stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten, einiges gemein. Beide haben Väter, die sich für die CDU in der Kommunalpolitik engagierten. Beide entschieden sich für die Mitgliedschaft bei den Grünen, Düker übrigens erst, nachdem sie auf der Liste der damaligen "Öko-Partei" für den Düsseldorfer Stadtrat kandidierte. 1989 war das, mit 26 war sie damals das jüngste Ratsmitglied der Stadt, politisiert über Jugendarbeit und ihr Studium der Sozialpädagogik. "Damals kaufte ein Immobilienspekulant Häuser an der Erkrather Straße und zog sie leer. Da lebten Roma-Familien, die in die Obdachlosigkeit abglitten oder von ihr bedroht waren." Das Thema beschäftigte Düker dann in der Diplom-Arbeit, sie bekam den ersten Job bei der Awo. Sie setzte sich im Stadtrat für mehr Sozialwohnungen ein. "Wir haben damals den Fehler gemacht, zu viele davon an einer Stelle zu bauen. Heute wissen wir, es kommt auf die Durchmischung an." Dass die rot-grüne Ratskoalition trotz Sparkurs schon damals in den Familiengruppen der Kitas auch U3-Plätze anbot, hält sie für einen Meilenstein.
Nach zehn Jahren im Stadtrat zog die heute 54-Jährige in den Landtag ein, dem sie seitdem angehört. Sie war einige Jahre NRW-Chefin der Grünen und 16 Jahre flüchtlingspolitische Sprecherin - als es im vorigen Jahr zu Sammelabschiebungen nach Afghanistan kam, trat sie zurück. Düker ist Überzeugungstäterin, aber ebenso routinierte Politikerin, die hinter den Kulissen Deals einfädelt. Sie setzt sich für die offene Gesellschaft und Minderheitenrechte ein, will die "Kriminalitätsangst" bekämpfen. Die Zahlen seien nicht so schlecht, wie viele meinten. "Wir leben in einem sicheren Land." Man stelle mehr Polizisten ein, "so viel wie es geht". Weiteres Thema ist der Kohleausstieg. Düker steht auf Platz 7 der Reserveliste. Kommt ihre Partei über fünf Prozent, ist sie im Landtag.
