Architekt vor der Haustür erschlagen Mord in Flingern: Anklage liegt jetzt vor

Düsseldorf · Sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Architekten (41) in Flingern hat die Staatsanwaltschaft jetzt Mordanklage gegen einen 35-jährigen Barmann aus Luxemburg vorgelegt. Das bestätigte am Donnerstag ein Sprecher des Landgerichts.

Tötungsdelikt: 41-Jähriger in Flingern erschlagen
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Tötungsdelikt: 41-Jähriger in Flingern erschlagen

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Demnach habe der Tatverdächtige mit einem Beil oder einem ähnlichen Gegenstand dem Opfer im Hausflur an der Platanenstraße aufgelauert und elf Mal in Tötungsabsicht und aus "niederen Beweggründen" auf das Opfer eingeschlagen und tödlich verletzt. Hintergrund war offenbar ein Eifersuchtsdrama. Der Barmann schweigt dazu.

Ob diese Anklage zugelassen wird und wann der Prozess beginnt, steht noch nicht fest. Anfang 2011 war die Ex-Frau des Tatverdächtigen vor dem 35-Jährigen, der trotz abgeschlossenem Politikstudium keine Arbeit fand, mit der gemeinsamen Tochter (7) in ein Frauenhaus geflüchtet. Ende Oktober zog sie dann mit dem Kind bei dem Architekten ein, den sie im Job kennen gelernt hatte. Laut Anklage passte es ihrem Ex-Mann aber nicht, dass diesem Rivalen nun "Liebe und Zuneigung der Frau und der gemeinsamen Tochter zu Teil werden". Deshalb habe er sich zur Tötung des Widersachers entschlossen, sei dazu per Zug angereist, habe sich in der Jugendherberge einquartiert — und im Oberkasseler Bürgerbüro formell nach der Adresse von Frau und Kind gefragt.

Als er keine Auskunft bekam, soll er Stunden später zurückgekehrt sein und die Anschrift des Architekten erbeten haben. Diese Auskunft soll er erhalten haben. Im Hausflur an der Platanenstraße soll er das Opfer auf dessen Heimweg dann abgepasst und erschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auch auf weitere Indizien. So hatte der 35-Jährige nach der Tat in Trier einen Mantel zur Reinigung gegeben. Ob sich daran Blut des Opfers befand, war später auch mit DNA-Tests nicht mehr zu klären. Doch hatte ein Leichenspürhund an einer Bodenmatte in der Jugendherberge angeschlagen. Tests ergaben dann zweifelsfrei, dass es hier Blutspuren des Mordopfers gab.

(wuk)
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