Tat in Düsseldorf Familienvater gesteht Sexualmord an 25-Jähriger

Düsseldorf · Yasmina T. wurde bereits Mitte Juni in ihrer Wohnung in Düsseldorf-Flingern tot aufgefunden, sie wurde ermordet. Nun wurde ein Tatverdächtiger gefasst. Laut Polizei soll der Beschuldigte die Studentin umgebracht haben, um zu vertuschen, dass er sie vergewaltigt hatte.

In diesem Mehrfamilienhaus wurde Yasmina T. im Juni ermordet.

In diesem Mehrfamilienhaus wurde Yasmina T. im Juni ermordet.

Foto: Bretz, Andreas

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag auf einer Pressekonferenz mitteilten, handelt es sich beim mutmaßlichen Täter um einen 35-jährigen deutschen Familienvater aus dem Düsseldorfer Süden.

Er soll die 25-jährige Deutsch-Marokkanerin Yasmina T. bereits am 19. Juni 2017 vergewaltigt und ermordet haben. Seinem Geständnis zufolge versuchte er zunächst, sie mit einem Kabel zu erdrosseln, und glaubte auch, sie getötet zu haben. Laut Obduktionsergebnis starb sie jedoch, weil er sie in der Badewanne unter Wasser tauchte, um Spuren der Tat abzuwaschen. Die Todesursache lautet Ertrinken.

 Polizei-Pressesprecher André Hartwich, Polizeikommissar Ralf Busch und Staatsanwalt Martin Stücker (v.l.) bei der Pressekonferenz.

Polizei-Pressesprecher André Hartwich, Polizeikommissar Ralf Busch und Staatsanwalt Martin Stücker (v.l.) bei der Pressekonferenz.

Foto: heif

Bei der ersten Untersuchung der Leiche hatten die Rechtsmediziner zunächst keine Anzeichen für grobe äußere Gewalteinwirkungen feststellen können, teilte der Ermittlungsleiter Ralf Busch mit. Die Polizei ermittelte zunächst im Familien- und Freundeskreis wegen der Todesursache.

Der Mann hatte in dem Haus mit weiteren Kollegen als Klempner gearbeitet, um einen Wasserrohrbruch zu beseitigen. Am 19. Juni hatte er in den Wohnungen Wasserhähne kontrolliert. Gegen 14 Uhr soll er nach den Ausführungen der Polizei Feierabend gehabt haben. Er soll das Haus mit seinen Kollegen verlassen haben. Dann aber sei er ins Haus zurückgekehrt und habe bei Yasmina T. geklingelt.

Als sie ihm öffnete, habe er sie in die Wohnung gestoßen, sie gezwungen, sich auszuziehen und sie auf dem Bett vergewaltigt. Anschließend habe er sie ermordet, um die Vergewaltigung zu vertuschen.

Die Polizei kam dem Beschuldigten wegen eines Treffers in einer DNA-Datenbank des Landeskriminalamts auf die Spur. Der 35-Jährige ist schon zweimal im Zusammenhang mit weniger schweren Sexualdelikten in Erscheinung getreten. In beiden Fällen kam er wegen seiner Tätigkeit als Installateur in Kontakt mit den allein stehenden Frauen. Beide Male wurde das Verfahren eingestellt. Durch die Ermittlungen im zweiten Fall, in dem es auch zu Gewaltanwendung gekommen war, existiert eine Speichelprobe, die in der Datenbank gespeichert war.

Anhand von Spuren, die Kriminaltechniker an der Leiche nehmen konnten, wurde der 35-Jährige schließlich überführt. Am vergangenen Freitag wurde er festgenommen. In der Vernehmung legte er ein Geständnis ab, das er am Samstag vor dem Haftrichter wiederholte. Der Haftbefehl lautet auf Vergewaltigung in Tateinheit mit Verdeckungsmord, führte Staatsanwalt Martin Stücker aus. Ihm drohe lebenslange Haft.

Bei der Vernehmung soll der 35-Jährige angegeben haben, über die Festnahme erleichtert gewesen zu sein. "Ich habe es in meinen vielen Dienstjahren noch nicht erlebt, dass ein Beschuldigter so detailliert und ausführlich über seine Tat spricht", sagte der leitende Ermittler Busch bei der Pressekonferenz. Die Staatsanwaltschaft hat ein psychologisches Gutachten für den 35-Jährigen in Auftrag gegeben.

Die Polizei ermittelt derzeit, ob es möglicherweise noch weitere Taten gibt, die man dem jetzt Festgenommenen zuordnen kann.

(heif)
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