Düsseldorf Museen entdecken soziale Netzwerke

Düsseldorf · Für viele Menschen gehören soziale Netzwerke inzwischen fast so selbstverständlich zum Leben wie Brot und Seife. Myspace, Twitter oder Facebook gelten längst nicht nur als Spielereien für Zwischendurch, sondern haben sich als Medien breiter Kommunikation etabliert.

Über diese Sendungen wird bei Twitter gezwitschert
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Über diese Sendungen wird bei Twitter gezwitschert

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Auch die Düsseldorfer Kultursinstitutionen haben erkannt, welche Möglichkeiten ihnen das Web 2.0 bieten kann. So wie die Verantwortlichen des Düsseldorfer Stadtmuseums, die nun alle wichtigen interaktiven Internetplattformen nutzen, um noch enger mit ihren Gästen in Verbindung zu treten.

Die neue Homepage des Stadtmuseums ist die erste Web-2.0-basierte Internetseite der Landeshauptstadt. Dabei setzt sich in diesem Angebot konsequent das fort, was seit der Neukonzeption der Einrichtung im Jahr 2004 groß geschrieben wird: die Beteiligungskultur.

"Die Struktur unserer neuen Internetauftritte unterstützt die Prinzipien des Stadtmuseums", sagt Leiterin Susanne Anna. Schon immer nahmen Interessierte an Workshops teil und haben so das Programm des Stadtmuseums mitbestimmt. Nun können sie auch über das Internet mitreden und etwa eigene Bilder von den Geschichtsprojekten neben den Portraits von Jan Wellem hochladen.

Führungen und Seminare werden in Zukunft von Kunststudenten auf Video aufgezeichnet, sodass sie jederzeit über Youtube abgerufen werden können. Über den Kurzmitteilungsdienst Twitter verschickt das Stadtmuseum Neuigkeiten zu Ausstellungen oder Kursen. Und über Facebook können Museumsfreunde mit den Machern chatten oder ihre Kommentare hinterlassen.

"Wir wollen damit nicht den Museumsbesuch ersetzen", sagt Eckhard Kranz, Vorsitzender des Freundeskreises, der die Finanzierung des Projektes stemmt. "Wichtig ist es, in einen Dialog zu treten und gerade den jungen Menschen Anreize geben, in unser Museum zu kommen." Das ist dem Freundeskreis eine fünfstellige Summe wert, von der er die Agentur der PR-Spezialistin Kathrin Luz engagiert hat, das Web-Angebot zu betreuen.

Auch das NRW-Forum hat in die neuen Medien investiert und bietet als erstes Museum Deutschlands eine so genannte App an. Mit dieser erhalten Nutzer moderner Mobiltelefone nicht nur Informationen zum Programm, sondern können damit ihr Gerät in den Ausstellungen als Audio-Guide nutzen. "Das Entscheidende an den sozialen Netzwerken ist der Dialog", sagt Bernhard Müller, der mit seiner Düsseldorfer Agentur Conosco den Facebook- und Twitter-Auftritt des NRW-Forums gestaltet.

Kürzlich hat die Firma ermittelt, dass das NRW-Forum im Facebook-Netzwerk von allen deutschen Ausstellungshallen mit fast 2500 Fans die meisten digitalen Freunde hat. Das Museum Kunstpalast belegt dabei Platz 14. Von den 275.000 Anhängern des Museum of Modern Art in New York sind aber die Düsseldorfer noch weit entfernt.

(RP)
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