Prozess-Auftakt in Düsseldorf Mutmaßlicher Schlosspark-Killer bricht sein Schweigen

Düsseldorf · Mord aus Habgier an einem russischen Landsmann in Krefeld und ein blutiger Überfall auf einen Wohnungsverwalter und dessen Frau in Benrath - das wirft die Anklage seit Donnerstag einem Lkw-Fahrer (41) vor.

Schwerer Raubüberfall in Benrath
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Zum Prozessbeginn nannte der die Vorwürfe "nur teilweise richtig". Aber mit dem Mord an dem 33-jährigen Russen aus Krefeld, dessen Leiche Monate später im Schlosspark Eller entdeckt wurde, habe er nichts zu tun. Und bei seiner Attacke gegen das Benrather Ehepaar im August 2012 habe er nur "in einem Panikzustand" auf den Verwalter und dessen Frau eingestochen.

"Gefoltert und Gemordert"

Der Staatsanwalt hält diesen Mann für einen skrupellosen Gewalttäter, der gefoltert, gemordet sowie einem arglosen Opfer aufgelauert habe. Aber der Angeklagte beschreibt sich als ängstlich, fast scheu. Die Attacke auf den Benrather Verwalter, das gibt er zu, sei aus der Wut entstanden: Weil er ihm einst tausend Euro für die Vermittlung einer Wohnung gezahlt habe, ohne die Wohnung zu bekommen, sei er im August frühmorgens zu dessen Haus an der Paulsmühlenstraße gefahren, habe den Verwalter abgepasst, "um mich mit ihm zu unterhalten".

Laut Anklage hat er dem Mann beim Einsteigen in dessen Auto aber regelrecht aufgelauert, ihn bedroht, gefesselt und durch wuchtige Messerstiche in Kopf und Körper massiv verletzt. So sehr, dass der 55-Jährige nun als "dauerhaft entstellt" gilt. Als dessen Frau die Tat bemerkte und zu Hilfe eilte, wurde sie von dem mit Ski-Maske und Sonnenbrille vermummten Täter auch attackiert, durch einen Stich in die Achsel schwer verletzt.

"Ich wollte ihn unter Druck setzen, damit mit meiner Wohnung etwas geschieht! Aber mir haben so die Hände gezittert, dass ich im Auto meine Schlüssel verloren habe!" Beim Versuch, sie aufzuheben, habe der mit Klebeband schon gefesselte Verwalter dauernd nach ihm getreten. "Um mich zu wehren", habe der 41-Jährige dann mit dem Messer ziellos auf den Verwalter "eingeschlagen".

Dass er schon im April seinen Landsmann in dessen Krefelder Wohnung gefoltert und schließlich erstochen habe, um die PIN-Nummer für dessen Konto zu erpressen, streitet er dagegen ab. Die Leiche des Opfers war später im Schlosspark Eller gefunden worden.

(lnw/ila)
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