Düsseldorfer Karneval Nach Krach: Sponsoren wollen CC die Treue halten
Düsseldorf · In der Führungsspitze des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) ist derzeit von Frühlingsgefühlen nichts zu spüren, das Stimmungsbarometer steht eher auf Sturm und Eiszeit: Nach dem Rücktritt von Präsident Josef Hinkel, Geschäftsführer Christoph Joußen und Schatzmeister Markus Plank sind die Narren in Schockstarre. Der Krach lässt die Sponsoren dagegen eher kalt.
"Wir sind sicher, dass das CC bald wieder mit einer tatkräftigen Führungsmannschaft da steht. Und mit der werden wir weiter zusammenarbeiten." So sieht es einer der großen Sponsoren, und auch bei Mercedes reagiert man komplett unaufgeregt: "Wir sind seit über 30 Jahren dabei, und das wird sich auch nicht ändern," sagt einer Sprecher der Niederlassung. Die Marke mit dem Stern stellt die Limousinen für Prinz und Venetia, zudem sind mehrere Sprinter aus dem Werk in Derendorf im Einsatz für die Jecken.
Gleichwohl wird der Streit beim CC aufmerksam verfolgt, und alle sind gespannt, wie es ausgeht. Macht Hinkel nun wirklich Schluss, wie er sagt, bleibt es dabei? Sowohl bei vielen Vereinen wie auch in der Wirtschaft würde der Rücktritt bedauert. Der Vertreter eines Unternehmens, das dem Karneval nahesteht, aber nicht genannt werden will: "Wir waren von der Professionalität des Duos Hinkel/Joußen sehr angetan und sehen auch die Erfolge. Schade, wenn die beiden nun aussteigen." Vor allem kommt es bei den Geschäftspartnern gut an, dass beide Männer bereits vor ihren jecken Ämtern beruflich Erfolg hatten, den Karneval also nicht als Sprungbrett oder Unterstützung für ihre Geschäfte sahen oder sehen wollten.
Hinkel und Joußen hatten private und berufliche Gründe für ihren Rücktritt genannt, vor allem Joußen mag sich zu der Sache inzwischen nicht mehr äußern. Als sicher gilt jedoch, dass ein handfester Streit vor allem mit dem Literaten Stefan Kleinehr und dem Sicherheitsbeauftragten Dino Conti Mica Auslöser für die Entscheidung war.