Düsseldorf Nachbarschaftsstreit vor Gericht

Düsseldorf · 55-Jähriger wurde zum wiederholten Mal aus einer Wohnung geworfen.

Der angeblich schlimmste Nachbar Düsseldorfs wehrt sich beim Amtsgericht gegen seinen neuerlichen Rauswurf aus seiner aktuellen Wohnung. Per Räumungsklage nach zwei Abmahnungen soll der Diplom-Ingenieur (55) sofort seine Koffer packen und aus einem Mehrparteienhaus an der Corneliusstraße ausziehen, fordert die Vermieterin. Weil er das aber ablehnte, hat das Gericht für heute (13.30 Uhr, Saal 1.103) reihenweise Nachbarn des Mannes als Zeugen vorgeladen.

Schlimme Streitereien wegen Nichtigkeiten waren dem arbeitslosen Techniker schon in früheren Prozessen vorgeworfen und nachgewiesen worden. Wegen wütender Attacken auf Nachbarn, Beleidigungen und Bedrohungen von Anwohnern sowie nächtlichen Lärmangriffen auf seine Mitmieter in einer früheren Wohnung an der Herderstraße musste der 55-Jährige dieses Domizil bereits räumen, müsste laut Urteil vom November 2014 zudem bereits für achtzehn Monate in Haft sitzen. Doch weil seine Berufung beim Landgericht noch nicht verhandelt wurde, bleibt er vorerst auf freiem Fuß.

"Für eine Befriedung habe ich ja ein offenes Ohr", hatte der 55-Jährige zu Prozessbeginn um diesen Rausschmiss im April plötzlich erklärt. "Aber das kostet", schob er nach, verlangte von der Vermieterin, sie solle die Maklerkosten tragen und sich an seinem Umzug finanziell beteiligen. Das aber hat die Hauswirtin abgelehnt: "Geld kriegen Sie gar nicht, nur die Kaution!" Weil das dem Ingenieur nicht genug war, muss jeder einzelne neue Fall von angeblicher "Störung des Hausfriedens", den die Hauswirtin als Kündigungsgrund anführt, durch gerichtliche Vernehmung der Nachbarn aufgeklärt werden. Da der Ingenieur bei früheren Prozessen laut und aggressiv aufgetreten war, hat das Amtsgericht zur Sicherung dieser Zeugenbefragungen vorsorglich bereits mehrere Justizwachtmeister für den Prozesstermin abgestellt.

(RP)
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