Die Woche In Düsseldorf
Namens-Jongleuren fehlt das Düsseldorf-Gen
Geisel wundert sich auch, denn in "anderen Städten" sei es kein Problem gewesen, den Flughafen auf den Namen eines verdienten Politikers zu taufen. Dass es tatsächlich Akzeptanzprobleme gibt, weil die von oben vorgenommenen Etikettierungen für viele Menschen nicht nachvollziehbar sind, ist im Wahrnehmungshorizont von Geisel und Duin keine wirkliche Option. Mit dieser Reaktion wiederholen sie jedoch lediglich die eigene Fehleinschätzung. Tatsache ist: Selten hat es eine solche Flut von Kommentaren gegeben, sowohl in Form von Leserbriefen an unsere Redaktion wie auch auf RP Online und und in den sozialen Netzwerken.
Offenbar ist es den Menschen nicht gleichgültig, wie der Flughafen und das Architektur-Wahrzeichen am Rhein heißen. Mit viel Elan machen sie klar, dass Mannesmann nicht irgendein Düsseldorfer Unternehmen war. Genauso nehmen sie nicht gleichgültig hin, wenn Johannes Rau, der mit dem Flughafen - ganz anders als Franz-Josef Strauß in München - keine tiefere Verbindung unterhielt, dort geehrt werden soll. Geisel und Duin, der eine aus Schwaben, der andere aus Niedersachsen, fehlt da schlicht das Düsseldorf-Gen, sie haben die Befindlichkeit der Menschen falsch eingeschätzt - und diese reagieren nun allergisch. So komisch es klingt: Vermutlich hätten viele Bürger ein Johannes-Rau-Hochhaus am Rhein eher angenommen, weil es neben der alten Staatskanzlei steht und im Hochhaus ein Ministerium sitzt. Zumindest hätte diese Variante eine gewisse Logik gehabt, aber darum scheint es offenbar nicht zu gehen.
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