Düsseldorf-Süd Netzgesellschaft investiert 30 Millionen

Düsseldorf-Süd · Die südlichen Stadtteile werden in das Düsseldorfer Stromnetz integriert. Das wird dabei umfassend modernisiert.

 Stadtwerke-Mitarbeiter Dirk Zschinsche erklärt die Technik eines Umspannwerkes.

Stadtwerke-Mitarbeiter Dirk Zschinsche erklärt die Technik eines Umspannwerkes.

Foto: Anne Orthen

Bislang war es so: Der im Kraftwerksblock Fortuna an der Lausward erzeugte Strom für die Versorgung der südlichen Düsseldorfer Stadtteile verließ am Umspannungswerk U74 in Eller zunächst die Stadt, um über das überregionale Hochspannungsnetz im Süden wieder eingespeist zu werden. Dafür musste der Strom erst auf 380 Kilovolt transformiert und dann wieder zurückgewandelt werden. Mit den Umwandlungsverlusten und der unnötigen Beanspruchung des ohnehin oft stark belasteten Übertragungsnetzes ist es jetzt aber vorbei. Die Netzgesellschaft Düsseldorf, eine Tochter der Stadtwerke, investiert rund 30 Millionen Euro in die Modernisierung und die Integration des Netzes der südlichen Stadtteile in das Düsseldorfer Stromnetz. "Dadurch entsteht eine zukunftssichere und leistungsstarke Netzinfrastruktur für die Menschen und die Unternehmen", sagt Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke.

Der Strom muss nun keinen Umweg mehr über das Hochspannungsnetz außerhalb der Stadt nehmen. Ausgehend vom Umspannungswerk in Eller führt jetzt eine zehn Kilometer lange 110-Kilovolt-Trasse zu den beiden neuen Umspannungswerken U38 in Reisholz und U39 in Benrath. Mit Blick auf einen zeitgemäßen Städtebau wurden keine Freileitungen errichtet, sondern die Leitungen im Erdreich verlegt. Die beiden neuen, hochmodernen Anlagen, die seit dem Sommer bereits in Betrieb sind, sollen zukünftig die bestehenden Umspannungswerke in Benrath (U45), Hassels (U44), Reisholz (U43, U47) und Vallourec (U85) ersetzen, die nach und nach abgeschaltet werden. Seit August werden die Stadtteile Urdenbach, Garath, Hellerhof und Teile von Benrath schon durch das Umspannwerk U39, die übrigen Stadtteile durch U38 versorgt. Das Umspannungswerk U38 liegt gegenüber einer Wohnbebauung und dient neben seiner technischen Funktion zusätzlich auch als Schallschutz der angrenzenden Bahnstrecke.

Die Modernisierung des Netzes erfolgte auch vor dem Hintergrund einer veränderten Nachfrage im Düsseldorfer Süden. Energieintensive Betriebe sind geschlossen oder verlagert worden, der Dienstleistungssektor und die Bevölkerungszahl sind gewachsen. Auf die veränderten Standortbedingungen reagierte die Netzgesellschaft. "Wir modernisieren das Netz, digitalisieren es und machen es fit für eine Energiewelt, die sich deutlich von der heutigen unterscheidet. Zum Beispiel durch den immer breiteren Einsatz erneuerbarer Energien - zum Teil auch durch unsere Kunden", sagt Brockmeier.

Die Netzgesellschaft brachte aber nicht nur die Netzinfrastruktur auf den neusten Stand. Es wurde in ein Funknetz investiert, das Informationen über den Netzbetriebszustand in Echtzeit liefert, was die Zuverlässigkeit erhöht. Wenn nun eine Versorgungsstörung vorliegt, kann der Fehler sofort behoben werden.

(RP)
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